Ein Zentrum für fast alle Fälle
Das Facharztzentrum Mediplus am St. Josefs Krankenhaus wurde am Freitag offiziell eingeweiht.
Hilden. Die ersten Mieter im Facharztzentrum Mediplus am St. Josefs Krankenhaus haben ihren Praxisbetrieb bereits aufgenommen. In Apotheke (mit Bistro), Radiologie, Sanitätshaus und der chirurgischen Praxisgemeinschaft wird schon einige Tage gearbeitet. Offiziell eröffnet wurde das Mediplus allerdings erst am Freitag. Rund 140 geladene Gäste konnte Ute Knoop, Geschäftsführerin des Kplus-Verbundes, dazu begrüßen.
Platz für die Einweihungsfeier fand sich in der vierten Etage des Facharztzentrums. „Dafür haben wir noch keinen Mieter gefunden“, sagte Knoop. Ansonsten seien bis zu 80 Prozent der insgesamt mehr als 6000 Quadratmeter großen Nutzfläche auf sechs Etagen bereits vermietet — oder stehen kurz vor der Vertragsunterzeichnung. Für Oktober sind weitere Einzüge geplant. Dann soll auch ein Tag der offenen Tür stattfinden. „Voll belegt sind wir tendenziell zum Jahresende“, sagte Knoop.
Durch die räumliche Nähe des Facharztzentrums zum Krankenhaus, die laut Knoop „kurze Wege zum Wohle der Patienten“ verspricht, würde der von der Politik geforderten stärkeren Verzahnung von stationärem und ambulanten Bereich Rechnung getragen. Landrat Thomas Hendele nannte das Mediplus daher in seiner Ansprache einen „Meilenstein auf dem Weg zur räumlichen Nähe von stationärer und ambulanter Versorgung“. Damit könne auch dem insbesondere im ländlichen Bereich herrschenden Facharztmangel begegnet werden, „aber auch im Kreis Mettmann gibt es schon Lücken bei der Versorgung mit Fachärzten“, sagte Hendele.
Nachdem das Angebot an ärztlichen Leistungen am Krankenhaus mit dem Mediplus nun ausgebaut sei, wünschte sich Aufsichtsratsmitglied Dr. Dietrich Ruchay auch „eine intensive Zusammenarbeit mit anderen niedergelassenen Ärzten in der Umgebung“. Denn der Neubau sei mit der Einweihung zwar abgeschlossen, die Weiterentwicklung des Krankenhauses gehe aber weiter.
Gänzlich abgeschlossen sind die Arbeiten allerdings noch nicht. Noch fehlen der Parkplatz samt Schallschutz hinter dem Mediplus sowie die Glasbrücke zum Krankenhaus. Die Kosten für diese abschließende Bauphase sind bereits in den Gesamtkosten von 15 Millionen Euro enthalten. Ursprünglich war mit einer Investition von 13 Millionen Euro kalkuliert worden.
Gebaut werden muss auch noch die Krankenhauskapelle, die beim Abriss des Altbaus im Frühjahr 2009 mit verschwunden ist. Die Kosten dafür sind aber laut Ruchay „völlig aus dem Rahmen gelaufen“ und „sprengen das Budget“. Deshalb müsse zunächst einmal der finanzielle Aspekt geklärt werden.