Börse stellt mehr als 200 Berufsbilder vor

Dieses Mal werden bei der Traditionsveranstaltung auch Studienmöglichkeiten angeboten.

Foto: Stadt Hilden

Hilden/Haan. Was kommt nach dem Schulabschluss? Das ist eine Frage, die gerade viele Schüler beschäftigt — manchmal mehr noch ihre Eltern. Antworten können sie auf der Ausbildungsbörse am nächsten Samstag, 28. April, im Evangelischen Schulzentrum an der Gerresheimer Straße finden. Bislang eine reine Ausbildungsbörse, stoßen dieses Mal auch Studienangebote hinzu: Neben der Bergischen Universität Wuppertal und der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität sind auch fünf spezialisierte Hochschulen aus Essen, Köln, Krefeld und Neuss dabei. „Deshalb trägt die Veranstaltung nun den Namen Ausbildungs- und Studienbörse“, erklärt Kai Kröger, Wirtschaftsförderer der Stadt Hilden: „Das Feedback war groß. Wir haben auf die wachsende Nachfrage der Abiturienten reagiert. Die Bandbreite der Aussteller hat sich dadurch enorm vergrößert — aber uns geht es nicht darum, die Messe zu akademisieren.“ Veranstalter sind die drei Städte Hilden, Haan und Erkrath.

Schüler können sich bei 113 Ausstellern über mehr als 200 Berufsbilder informieren, wie etwa die Apothekerausbildung, Fachinformatik, Forstwirtschaft, Mediengestaltung, Game Design, Mechatronik, Polizeivollzug und Wasserbau. Insgesamt 22 Betriebe bieten duale Studiengänge an. „Mir fällt keine Branche ein, die wir auf der Börse vernachlässigen“, meint Thorsten Schmitz, Kämmerer der Stadt Erkrath: „Fast 800 Ausbildungsplätze sind für 2018 und 2019 noch frei.“ Die meisten Aussteller kommen aus Hilden, gefolgt von Düsseldorf, Köln, Erkrath und Haan. Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings verweist darauf, wie sehr sich die Börse in der Region etabliert hat: „So schnell wie dieses Jahr waren die Ausstellerplätze noch nie ausgebucht. Die Börse hat weit über die Stadtgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf.“

Im Kreis Mettmann werde der Fachkräftemangel spürbar, meint Alkenings: „Die ansässigen Unternehmen suchen händeringend nach den richtigen Kandidaten. Die Handwerksbetriebe sind davon am stärksten betroffen. Darum war es für uns wichtig, dass neben Medien- und IT-Unternehmen auch Malerbetriebe, Friseure und Tischlereien auf der Börse vertreten sind.“ Und Bettina Warnecke, Bürgermeisterin der Stadt Haan, fügt hinzu: „Der Fachkräftemangel ist überall — es gibt ihn auch bei uns in der Stadtverwaltung. Es ist uns wichtig, die jungen Menschen in der Region zu halten, bevor sie notgedrungen einen weit entfernten Ausbildungsplatz in den Großstädten annehmen müssen.“

Für die hiesigen Schüler müsse das Angebot gut sichtbar gemacht werden, so Thorsten Schmitz: „Und gerade weil die Börse ungezwungener und lockerer ist als ein offizielles Vorstellungsgespräch, ist sie für junge Menschen sehr interessant.“ Seit 2016 ist der Hildener Industrie-Verein Mit-Schirmherr der Ausbildungsbörse. „Der Arbeitsmarkt hat sich total gewandelt. Besonders durch die Automatisierung“, erklärt Vorsitzender, Michael Kleinbongartz: „Wir müssen heute zusätzlich vielen Studienabbrechern entgegenkommen. Aber auch erfolgreiche Studienabsolventen suchen Orientierung auf dem Arbeitsmarkt.“ Er empfiehlt den Schülern durchaus, ohne Eltern die Börse zu besuchen und eigenständig den Sinn für Berufsvorstellungen zu schärfen. Bürgermeisterin Alkenings erinnert sich: „Früher gaben die Eltern den Kindern die Berufe mit auf den Weg — heute müssen sie sich mal eben zwischen 400 Berufen entscheiden.“