Feuerwehr gibt Notfallboxen aus
Der Förderverein hat 500 Stück gekauft und gibt sie nun an Bürger zum niedrigen Selbstkostenpreis von zwei Euro ab.
Haan. Wenn Notärzte und Rettungsassistenten zu medizinischen Notfällen ausrücken, dann kommt es immer wieder vor, dass ein Patient beim Eintreffen des Rettungsdienstes bewusstlos oder kaum ansprechbar ist. Mitunter ist auch kein Angehöriger da, den die Helfer zu möglichen Vorerkrankungen befragen können. Das ist aber wichtig, um die richtige Behandlung einzuleiten.
Zudem stehen Menschen, die mit der Notruf-Telefonnummer 112 den Rettungsdienst gerufen haben, meist unter starkem Stress. „Selbst wenn sie es wissen, können sie nicht immer präzise Auskunft über Vorerkrankungen oder notwendige Medikamente geben“, weiß der stellvertretende Leiter der Haaner Feuerwehr, zugleich stellvertretender Kreisbrandmeister, Mirko Braunheim, aus eigener Erfahrung.
Der Arbeitskreis Rettungsdienst des Kreisfeuerwehrverbandes Mettmann hat daher im Einvernehmen mit dem Kreis Mettmann als Träger des Rettungsdienstes eine sogenannte Notfallbox sowie ein einheitliches Faltblatt mit allen nötigen Informationen entwickelt.
In dieser Notfallbox soll der Patient wichtige medizinische Dokumente hinterlegen, die der Rettungsdienst im Falle eines Einsatzes benötigt. Ein Aufkleber, der im Eingangsbereich der Wohnung auf die Notfallbox aufmerksam macht, weist das Personal auf den kleinen roten Kunststoffbehälter und dessen Ablageort hin. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Haan setzt das Projekt auch im Haaner Stadtgebiet um. Dazu hat er 500 solcher Boxen bestellt und vorfinanziert. Sie können von Haaner Bürgern an der Feuerwache, Nordstraße 25, zum Selbstkostenpreis von zwei Euro abgeholt werden. Benötigen Einrichtungen wie zum Beispiel Seniorenheime eine größere Anzahl an Boxen, „dann ist auch das möglich“, erläutert Braunheim. Sie werden dann auch gebracht und für die Anwender erläutert. Und das sind die Tipps der Feuerwehr:
Was sollte alles in die Notfallbox hinein? Aktuelle Medikamentenliste, Namens- und Telefonliste des Hausarztes sowie nahestehender Personen, Kopie der Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung, Kopien des Personalausweises und der Krankenversicherungskarte, letzter Entlassungsbrief aus einem Krankenhaus oder einer Reha.
Wo aufbewahren? Am besten im Kühlschrank in der luftdichten Notfallbox. „Er ist meistens ein zentraler Ort in der Wohnung, den man sofort erkennen kann“, erklärt Braunheim den ungewöhnlichen Aufbewahrungsort. Da die Notfallbox luftdicht schließt, dringe keine Feuchtigkeit ein, die die Dokumente beschädigen könnte. Wird die Box an einem anderen, gut zugänglichen Ort deponiert, sollte er durch Schild markiert werden.
Wie kenntlich machen? Aufkleber „SOS-Notfalldokumente“ am Türrahmen oder innen an der Wohnungstür anbringen. Der Aufkleber sollte auch sichtbar sein, wenn die Wohnungstür offensteht.
Für weitere Informationen steht Mirko Braunheim unter der Telefonnummer 02129/34678311 oder per E-Mail zur Verfügung.
Senioren- und Tagespflegeeinrichtungen sowie Hausarztpraxen oder Apotheken, die Interesse an den Boxen haben, können sich dort ebenfalls melden.
mirko.braunheim@stadt-haan.de