Breidohr setzt jetzt auf die Parkscheibe

Die neue Regelung für das Einkaufszentrum wird von einer Firma kontrolliert.

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Hilden. Auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Breidohr (Edeka, dm, Lidl, Pflanzen Laukart, Apotheke Apoland, Kieser Training) an der Walder Straße müssen Kunden jetzt eine Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe legen. Darauf weisen große Plakate und Hinweise an allen Geschäftseingängen hin. Dann können die Kunden zwei Stunden kostenfrei ihr Fahrzeug abstellen. Wer sich nicht daran hält, dem droht eine Strafe von 19,90 Euro. Seit der vergangenen Woche ist die neue Parkregelung jedenfalls in Kraft. „Wir haben gestaunt, wie viele Parkplätze jetzt für unsere Kunden frei sind“, erläutert Daniel Breidohr, einer der Geschäftsführer des Familienunternehmens.

Schüler des Berufskollegs, Mitarbeiter von umliegenden Gewerbebetrieben und Pendler hätten die rund 250 Parkplätze des Einkaufszentrums zweckentfremdet, so dass Kunden Mühe hatten, einen Stellplatz zu finden. „Unsere Kunden müssen auch bei uns einen Parkplatz finden“, betont Breidohr. Deshalb habe das Unternehmen aus Bergisch Gladbach jetzt die Firma „Fair Parken“ mit der Bewirtschaftung des Parkplatzes beauftragt. Das inhabergeführte Unternehmen aus Düsseldorf bewirtschaftet nach Angaben eines Sprechers mehr als 300 Parkplätze bundesweit und ist ausschließlich an Standorten tätig, die unter Fremdparkern zu leiden haben. Verstöße gegen die Parkregelungen werden mit Fotos und Protokollen dokumentiert. Die „Vertragsstrafe“ von 19,90 Euro sei angemessen, heißt es mit Hinweis auf übliche gesetzliche Buß- und Verwarngelder.

Fair Parken kümmert sich auch um das Inkasso. Juristisch sei die Sache wasserdicht, sagt Fair Parken. Der Parkplatz sei Privatbesitz. Der Eigentümer allein könne entscheiden, wer seinen Parkplatz zu welchen Bedingungen nutzen darf. Wer einen solchen Parkplatz nutze, schließe mit dem Anbieter einen Vertrag ab. Bei Regelverstößen könne eine entsprechende Vertragsstrafe verhängt werden. Aktuell werden Parker ohne Parkscheibe nicht sanktioniert, sondern von einem Fair-Parken-Mitarbeiter mit einem Muster-Zahlschein auf die Neuregelung aufmerksam gemacht. Künftig sollen auch kostenfrei Parkscheiben verteilt werden, heißt es.

„Ab der zwölften Kalenderwoche erhebt Fair Parken eine Vertragsstrafe von zehn Euro“, kündigt Breidohr an. Das heißt: ab nächsten Montag. Eine Woche später steigt der Kurs auf 19,90 Euro. „Wir erhalten keine Rückflüsse aus den Strafzahlungen.“ Und was sagen die Kunden? „Ich finde das toll, weil ich jetzt schneller einen Parkplatz bekomme“, sagt Marion Kienert aus Hilden. „Das ist nur fair“, meint Ingrid Gluck, die die Neuregelung noch gar nicht bemerkt hatte und schnell ihre Parkscheibe hinter der Windschutzscheibe deponierte.

Auch Herbert Baum ist dafür: „Sonst haben wir immer nur schwer einen Parkplatz gefunden.“ Das beauftragte Unternehmen sei kulant, betont Daniel Breidohr: „Das war uns besonders wichtig. Wenn jemand die Parkscheibe vergessen hat und mit einem Bon nachweisen kann, dass er in unserem Einkaufszentrum zu dem fraglichen Zeitpunkt eingekauft hat, lässt Fair Parken die Vertragsstrafe fallen.“ Das ist so, bestätigt auch der Fair-Parken-Sprecher.