Bücherei wird moderner
In diesem Jahr gibt es gleich zwei Förderungen. Das Projekt Lernort und die Anschaffung eines Kassenautomaten werden unterstützt.
Hilden. Die Stadtbücherei bekommt in diesem Jahr Fördermittel vom Land — für gleich zwei Projekte. „Seit 2009 haben wir jedes Jahr eine Förderung bekommen“, sagt Bibliotheksleiterin Claudia Büchel zufrieden. „Und in diesem Jahr sind es sogar zwei mit jeweils 70 Prozent. Wir haben richtig Glück gehabt.“
Gefördert wird das Projekt Lernort in der Stadtbücherei — das hat jedoch weniger mit Schule zu tun, sondern ist für alle Nutzer der Bibliothek zugänglich. „Wir richten im Erdgeschoss eine sogenannte Q-Thek ein“, erklärt Büchel. Dort sollen Endgeräte präsentiert werden: E-Book-Reader, Tablets und Smartphones.
„Ähnlich wie im Telefonladen: Unsere Nutzer können sich die Geräte ansehen und sich mit ihnen vertraut machen, bevor sie so etwas kaufen“, sagt Büchel. Das mache Sinn, weil die Bibliothek am Nove-Mesto-Platz 3 ja auch die Onleihe, den Verleih elektronischer Medien, anbiete. Das ganze soll dank eines Lichtobjektes ein „Hingucker“ werden.
Die Kosten für die Q-Thek inklusive Geräte, Möbel und einer Einweisung für die Mitarbeiter liegen bei etwa 74 000 Euro. 70 Prozent trägt das Land, 30 Prozent die Stadt Hilden. Die Umsetzung ist für Oktober geplant.
Das zweite Projekt soll personelle Kapazitäten freisetzen: denn bisher waren die Mitarbeiterinnen die Ansprechpartnerinnen, wenn eine Jahresgebühr, eine Mahnung oder die Gebühr für die Internetnutzung bezahlt werden sollte. „Jede hat eine kleine Kasse, die sie immer dabei hat. Abends wird abgerechnet, einmal in der Woche wird alles nachgehalten. Das ist sehr zeitaufwendig“, sagt Büchel. Das soll sich mit der Anschaffung eines Kassenautomaten ändern.
„Der Automat sieht ähnlich aus wie die in Parkhäusern, etwas kleiner“, so Büchel. Der soll nicht nur die Zahlvorgänge vereinfachen, sondern auch Geld wechseln — zum Beispiel für den Getränkeautomaten oder den Kopierer. „Es ist auch angedacht, dass man daran Karten für Veranstaltungen kaufen kann“, verrät Büchel.
Der Automat wird mit rund 25 000 Euro zu Buche schlagen, auch davon tragen das Land 70, die Stadt 30 Prozent. „Wir rechnen dadurch mit 15 Prozent Zeitersparnis“, sagt Büchel. „Die reinvestieren wir in die Web 2.0-Portale, die wir betreiben.“ (siehe Kasten) Der Automat soll den Kunden im Oktober zur Verfügung stehen.
Ebenfalls neu, aber ohne Kostenaufwand, sind die mehrsprachigen Vorlesestunden für Kinder, die ab dem 12. Oktober samstagvormittags stattfinden sollen. „Dort werden Bücher auf Deutsch und in einer Fremdsprache vorgestellt“, sagt Büchel. Viele Ehrenamtler haben sich bereits angeboten, zum Beispiel Englisch, Französisch, Türkisch und Portugiesisch sind vertreten. Büchel: „Schön wäre, wenn sich jemand für eine skandinavische Sprache finden würde.“ Am 5. September treffen sich die Ehrenamtler um 17 Uhr in der Bibliothek — Interessenten können dazu kommen.