Nachgehakt: Noch immer keine Ruhe am Elbsee
Zwar werden keine Autos mehr in der Elb geparkt, das Treiben am Elbsee ist dennoch nicht zu überhören.
Hilden. Die Sehnsucht vieler Menschen nach der schnellen Erfrischung im Elbsee führte in den vergangenen Jahren zu einem Park- und Müllchaos in den umliegenden Wohnsiedlungen und am Ufer des Sees. Besonders im Wohnweiler Elb reihten sich parkende Autos aneinander. Deren Insassen wollten so schnell wie möglich an den See gelangen, der aber gar nicht für den Freizeitspaß gedacht ist.
Mittlerweile hat sich zumindest in der Elb der Ärger gelegt — selbst bei Temperaturen jenseits der 30 Grad blieben die Falschparker fern. „Das Problem hat in der Siedlung deutlich abgenommen“, sagt ein Anwohner. Das liegt zum einen an den verstärkten Kontrollen des Hildener Ordnungsamtes, dessen Mitarbeiter in den vergangenen Jahren reichlich Knöllchen geschrieben haben. „Ich gehe davon aus, dass die Situation sich entspannt hat“, sagt dazu Ordnungsamtsmitarbeiter Stefan Döpper. Sein Gradmesser sind die Beschwerden der Anwohner — und die gehen mittlerweile gegen Null.
Zudem wurden die Zugänge zum Elbsee in der Zwischenzeit verlagert. Die Untere Landschaftsschutzbehörde hat das Areal eingezäunt, Hecken sowie eine neue Wegeführung angelegt. Jetzt haben zwar die Anwohner der Elb wieder freie Straßen, jedoch kann immer noch nicht von Ruhe rund um den Elbsee gesprochen werden. „In den letzten Tagen ging es, an warmen Tagen ist nach wie vor der Bär los“, sagt der Anwohner.
Dann häufe sich auch wieder der Müll, der von den Wildgrillern und den Sonnenhungrigen zurückgelassen werde. „Nachts grölen hier Jugendliche und campen wild“, beobachtet der Anwohner an heißen Sommertagen. Dann verwandele sich das Ufer des Elbsees in ein Partyareal. Das Parkplatzproblem sei deshalb seiner Meinung nach auch nicht gelöst, sondern nur in südliche Richtung verlagert.
Während die Zuwege auf Hildener Gebiet liegen, gehört der Elbsee samt Ufer zum Düsseldorfer Stadtgebiet. Täglich ist dort das Düsseldorfer Ordnungsamt auf Streife, an schönen Tagen sogar mehrmals. „Wir haben schon den Eindruck, dass sich das Gebiet aufgrund der ständigen Kontrollen beruhigt hat“, sagt Stadtsprecher Volker Paulat. Dennoch stellen die Ordnungshüter immer wieder Regelverstöße fest. Sie treffen in dem Landschaftsschutzgebiet nicht nur auf Wildgriller und Menschen, die trotz des Verbots im Elbsee baden.
„Erwischt wurden auch unangeleinte Hunde. Zudem sind uns Betäubungsmitteldelikte bekannt“, sagt Paulat im Gespräch mit der WZ. Erst in der vergangenen Woche wurden zum zweiten Mal in der Saison Wildgriller von der unter Naturschutz stehenden Vogelinsel geholt. Dafür musste ein Boot der Feuerwehr angefordert werden. Ein teurer Spaß: Die Familien der Teenager zahlten dafür im ersten Fall 1550 Euro.