Caritas Haan stockt Asylhilfe auf

Weil die Stadt mehr Geld zuschießt, können jetzt auch weitere Mitarbeiter finanziert werden. Aktuell leben 460 Asylbewerber in der Gartenstadt.

Foto: Caritas

Haan. Mit zusätzlichen Kräften reagiert der Fachdienst Integration und Migration (FIM) des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann auf die im vergangenen Jahr gestiegene Zahl der Flüchtlinge in Haan. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert leistet der Caritasverband das Betreuungsmanagement für Asylbewerber in Haan.

Die Flüchtlingszahlen, die in der Gartenstadt von weniger als 200 in 2014 auf aktuell rund 460 geklettert sind, hatte das FIM-Team, das bisher lediglich mit einem vollen Stellenanteil gearbeitet hatte, an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit getrieben.

„Die Stadt Haan hatte im letzten Jahr die Finanzmittel hochgestuft auf insgesamt 3,5 Stellen. Hinzu kommen 0,5 Stellenanteile, die aus Eigenanteilen der katholischen Kirche finanziert sind. Unsere Mitarbeiterinnen leisteten im vergangenen Dreivierteljahr die anfallenden Beratungs- und Betreuungstätigkeiten mit höchstem Engagement. Momentan sind wir so aufgestellt, dass wir gut arbeiten können. Das Personal-Tableau ist allerdings auf die jetzige Anzahl der Flüchtlinge ausgelegt“, fasst Abteilungsleiter Martin Sahler zusammen. Die zuvor tätigen Flüchtlingsberaterinnen Marica Basic und Susanne Schulte sowie die vom Erzbistum Köln über die „Aktion-Neue-Nachbarn“ finanzierte Ehrenamtskoordinatorin Susanne Schad-Curtis freuen sich über die Verstärkung: Alina Kosswoski und Manuela Mangialaio besetzen jeweils eine halbe Stelle in der

Martin Sahler, Caritas-Abteilungsleiter

Haaner Flüchtlingsberatung, Letztere arbeitet außerdem für die Integrationsberatung — Anlaufpunkt für Flüchtlinge nach der Anerkennung des Asylantrags. Petra Moulou ergänzt das Team als Verwaltungskraft, darüber hinaus tritt zum 1. April ein weiterer Mitarbeiter in Vollzeit in die Flüchtlingsberatung ein.

In der ehemaligen Landesfinanzschule an der Kaiserstraße 10-14 findet neben regelmäßigen Terminen in den sechs Unterkunftsstandorten zentral die Flüchtlingsberatung statt. Über die Ergänzung des Teams ist Marica Basic sehr glücklich: „Wir haben gearbeitet bis zum Umfallen, haben nahezu täglich Sprechstunden abhalten müssen.

Teilweise standen an einem Morgen mehr als 20 Flüchtlinge Schlange — wir hatten quasi Feuerwehr-Funktion.“ Susanne Schulte ergänzt: „Wir konnten nicht mehr so aktiv auf die Asylsuchenden zugehen, wie wir es gewollt hätten. Vor dem Sommer 2015 kannten wir noch jeden mit Namen und wussten über die jeweiligen Hintergründe bestens Bescheid.“

Susanne Schad-Curtis lobt dabei das Engagement der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer: „Ohne die Freiwilligen hätten wir das alles nicht bewältigen können.“