Hilden Musik- und Fußballfan möchte gern Gutes für Hilden tun
Hilden. · Claus Pommer, 50, will Bürgermeister werden. Der Musikfan und Familienmensch tritt zwar als unabhängiger Kandidat an, wird aber von einem Bündnis aus Bürgeraktion, CDU, Grünen und FDP unterstützt.
Müngersdorfer Stadion, Köln, 19. Juli 1986. Queen-Sänger Freddy Mercury steht auf der Bühne und singt „We are the Champions“. Im Publikum: Claus Pommer, der als 16-jähriger das Konzert seines Lebens erlebt. „Es war legendär, der letzte Live-Auftritt der Band in Originalbesetzung in Deutschland“, sagt er heute. Musik ist ein großer und wichtiger Teil in Pommers Leben. Und in Zukunft möchte er im Rathaus den Ton angeben. Dafür hat sich der Familienvater von Bürgeraktion, CDU, FDP und Grüne als Bürgermeister-Kandidat aufstellen lassen.
„Hilden ist ein guter Ort zum Leben, eine liebenswerte Stadt. Und ich werde dafür sorgen, dass es so bleibt“, sagt er. Als unabhängiger Kandidat möchte er – jenseits jeglicher Parteipolitik – Hilden voran bringen, Ansprechpartner für die Verwaltungsmitarbeiter und die Bürger sein sowie unter den Ratsfraktionen vermitteln. „Ich glaube, man sieht am Runden Tisch ,Corona-Hilfe’, dass ich die Interessen vieler Hildener und auch vieler Fraktionen gut bündeln kann“, sagt Pommer. Den 50-Jährigen bringt nichts so schnell aus dem Takt. Der Vater von drei Jungs – Lasse (15), Jonas (18), Til (20) – arbeitet im Finanzministerium. 15 Kilometer fährt er jeden Tag von seinem Haus im Hildener Norden aus nach Düsseldorf. Oft auch mit dem E-Bike.
Pommer ist Vater dreier Jungs und arbeitet im Finanzministerium
Der promovierte Jurist ist in Hilden geboren, hat den Großteil seines Lebens hier verbracht, aber in Münster studiert und zeitweise in Düsseldorf gewohnt. Außerdem hat er ein paar Monate in Südafrika gelebt. „In Pretoria, 1997. Das war eine aufregende und sehr prägende Zeit“, sagt er. „Damals gab es eine Kommission, die die Verbrechen der Apartheid aufarbeitete. Es war die Zeit der nationalen Versöhnung.“
Claus Pommer hat früher an der Gustav-Mahler-Straße gewohnt. „Wenn ich mich an die Zeit zurück erinnere, schien immer die Sonne, und ich habe mit meinen Freunden auf dem Garagenhof Fußball gespielt.“ Dem SV Hilden-Nord bleibt er bis in die B-Jugend treu, dann wechselt er das Instrument und spielt Tennis.
Zeitweise schreibt Pommer für die Zeitung, will sogar Journalist werden. Sein sechs Jahre älterer Bruder bringt ihm die Musik dieser Zeit näher. Pommer hört Yes, Pink Floyd, Kansas. Er lernt seine heutige Frau Elke kennen, eine Haanerin. „Donnerstag war unser JWD-Tag“, sagt sie. Den Bahnhof, die Kaffeekanne und das Nashorn kennen beide ebenfalls gut, so wie alle, die in den 1980er und frühen 90er Jahren in Hilden aufgewachsen sind.
Heute hört Pommer unter anderem die Foo Fighters gerne, aber auch Rush oder Bruce Springsteen. Wenn er die Zeit findet, geht er gerne laufen. Am liebsten im Wald. Am liebsten alleine, nur in Begleitung seiner Labrador-Hündin Zora. „Da bekomme ich am besten den Kopf frei“, sagt er. Auf einigen seiner Laufrunden hat er auch intensiv über seine Ambitionen auf das Bürgermeisteramt nachgedacht. „Ich habe immer schon etwas für meine Stadt machen wollen, aber an das Bürgermeisteramt habe ich erst einmal nicht gedacht“, verrät er. Doch dann sei er von der CDU angesprochen worden. „Ich habe oft und lange mit meinen Kindern und mit meiner Frau darüber gesprochen“, stellt der Familienmensch fest.
Irgendwann reifte der Entschluss zu kandidieren. „Dabei war mir wichtig, dass ich meine Unabhängigkeit bewahre“, sagt er. „Ich möchte das machen, was gut für Hilden ist.“ Und auch in die Lebensplanung passt das Amt gut hinein: „Ich habe viel Erfahrung in der Verwaltung sammeln können. Die Kinder werden gerade flügge. Das ist ein guter Zeitpunkt“, sagt er.
Als Bayern-Fan von Kindesbeinen an ist Claus Pommer eher erfolgsverwöhnt. Sollte es mit dem Bürgermeisteramt nicht klappen, fällt Pommer dennoch in kein tiefes emotionales Loch. Einerseits läuft es für ihn im Ministerium einfach weiter, als ob die Wahl nie stattgefunden hätte. Andererseits kann er auch mit Niederlagen umgehen, seien sie noch so bitter: „Mit neun Jahren war ich mit meinem Vater im Rheinstadion, als Fortuna 7:1 gegen die Bayern gewonnen hat“, erinnert sich Pommer. „Zweimal Allofs, zweimal Seel, zweimal Günther und der Elfmeter von Zimmermann. Auf dem Rückweg war ich fix und fertig.“