Damit Lernen zur Schatzsuche wird
In 25 Lerntipps zeigt der ehemalige Leiter des Gymnasiums Hochdahl, Dieter Smolka aus Gruiten, wie man bessere Lernerfolge erzielt.
Das Wundermittel oder den einen Schalter, den man nur umlegen muss — den kennt auch Dieter Smolka aus Gruiten nicht. Wohl aber eine Menge Stellschrauben und Verhaltensweisen, die einen gelungenen Schulstart und erfolgreiches Lernen ermöglichen. Daran glaubt der leidenschaftliche Lehrer und ehemalige Leiter des Gymnasiums Hochdahl ganz fest. Sein Rat: Schüler, Eltern und Lehrer können jeweils etwas zum Gesamterfolg in der Schule beitragen.
Seine 25 Lerntipps lassen sich auf diesen zentralen Satz zusammenfassen: Niemand sollte passiv bleiben und sich bloß berieseln lassen. Selbst aktiv werden! Auch und gerade, wenn‘s schwierig ist. Zu Smolkas Verabschiedung hat Schülersprecherin Sarah Krebs ihn so beschrieben: Es sei einer wenigen Menschen, die lächelnd in die Schule hineingegangen seien. Viele andere lächelten erst beim Rausgehen.
„Er ist einfach ein super Lehrer und hervorragender Schulleiter“, sagen die Lehrerkollegen Brigitte Schumachers und Andreas Kleingrothe. „Seine Tür war immer offen, er hatte eine Engelsgeduld.“ Überzeugungstäter Dieter Smolka, derzeit Behindertenbeauftragter der Stadt Haan, arbeitet an einem neuen Buch. „Schüler motivieren“ wird es heißen. Untertitel: „Konzepte und Methoden für die Schulpraxis“.
Im Oktober oder November soll der voraussichtlich 250 Seiten starke Band im Carl Link Verlag erscheinen. Neben Smolka, der als Herausgeber fungiert, haben auch noch andere Autoren ihre Schulerfahrungen niedergeschrieben. In den 25 Lerntipps ermuntert Smolka die Schüler dazu, sich selbst zu vertrauen. Dies sei der Startpunkt für eine wirkungsvolle Selbstorganisation, bei der man sich erreichbare Ziele setze, Lern- und Ruhephasen gezielt einsetze und auch bei Misserfolgen nicht gleich den Kopf hängen lasse, sondern Fehler analysiere, um sie künftig zu vermeiden.
Wichtig bei all dem sei eine Grunderfahrung: „Ich selbst kann etwas verändern.“ „Wer im Unterricht mitarbeitet, sich meldet, mitdenkt — der nimmt den Stoff ganz anderes wahr als jemand, der einfach nur in sich zusammensackt und sich passiv berieseln lässt“, sagt Dieter Smolka. In seiner Berufszeit hat er deshalb lautstark möglichst kleine Klassen angemahnt, in denen sich kein Schüler verstecken kann.
Aus dem Ruhestand heraus ermutigt er die Lehrer „Schatzsucher zu sein“: „Sie sollen die Stärken und Talente in jedem Kind und Jugendlichen aufspüren.“ Und nicht immer nur den Finger auf die Defizite legen. Die Eltern seien als aufmerksame Begleiter und Mutmacher ihrer Kinder gefragt. Zudem sollten sie ganz konsequent den Umgang mit den modernen Zeitdieben regulieren: „Viele Kinder sind unentwegt online, chatten, durchsuchen Facebook, spielen Videospiele. Diese modernen Medien stehlen ihnen die Zeit, die eigentlich zum Lernen notwendig wäre.“
An dieser Stelle hat sich Dieter Smolka weiter entwickelt. In einem früheren Buch, 2004 erschienen bei Luchterhand, pries er die modernen Medien als Motivatoren. „Das gilt auch weiterhin: Der Einsatz von Computern in der Schule hat das Lernen weitergebracht.