Platz für 150 Flüchtlinge muss her

Heute kommen die Asylsuchenden in Hilden an.

Sie weiß nicht, aus welchen Ländern sie kommen, wie viele Frauen, Männer oder Kinder es sind, sie weiß nur, sie muss innerhalb von 24 Stunden Platz für 150 Menschen schaffen: Michaela Neisser, Sachgebietsleiterin Besondere Soziale Dienste bei der Stadt Hilden, wächst dieser Tage über sich hinaus. Sie muss für 150 Asylsuchende innerhalb von 24 Stunden eine Unterkunft stellen.

Darüber informierte die Bezirksregierung Düsseldorf die Stadt gestern telefonisch. Hintergrund sind die dramatisch ansteigenden Flüchtlingszahlen. Die fünf zentralen Erstaufnahme-Einrichtungen in Dortmund, Bielefeld, Unna-Massen, Burbach und Bad Berleburg sind überfüllt. Laut Bezirksregierung ist eine Unterbringung „zumindest für drei Wochen„ vorgesehen. Die Kosten hierfür trägt das Land. Die Quartiere müssen bis heute, 18 Uhr, bereit stehen. Ein Kraftakt nicht nur für die Stadt, sondern auch für alle in Hilden vertretenen Hilfsorganisationen, wie Feuerwehr, Johanniter und Malteser.

Die fünf zentralen Erstaufnahme-Einrichtungen in Dortmund, Bielefeld, Unna-Massen, Burbach und Bad Berleburg sind überfüllt. Deshalb bittet das Land NRW die Kommunen um Amtshilfe. „Das Land hat viel zu spät auf den wachsenden Zustrom der Flüchtlinge reagiert und nicht genügend Plätze geschaffen„, kritisiert Sozialdezernent Reinhard Gatzke. In Hilden sei man aber soweit möglich vorbereitet.

„Unsere Nachbargemeinden Ratingen und Velbert sind bereits letzte Woche von der Nachricht der Bezirksregierung überrascht worden. So hatten wir die Chance, vorsorglich erst Vorkehrungen zu treffen.„ Da das Gebäude der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule im Hildener Süden derzeit nicht genutzt wird, können die Flüchtlinge hier vorübergehenden unterkommen. Alles andere lasse sich Dank guter Vorbereitung innerhalb von 24 Stunden organisieren. Die Schule wird aktuell mit Hochdruck für die Unterbringung der Flüchtlinge vorbereitet: Die Klassenräume werden mit Feldbetten, Stühlen und Schränken hergerichtet.

Die Verpflegung der Menschen übernimmt zunächst der Malteser-Hilfsdienst und anschließend einen Caterer. Um einen sicheren Aufenthalt der Flüchtlinge zu garantieren, ist ein Sicherheitsdienst beauftragt worden. Darüber hinaus werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialamtes sowie die Johanniter die Flüchtlinge vor Ort betreuen.