Geschick und Ausdauerbeim Steine stapeln
Ungewöhnliche Aktion beim Haaner Sommer.
Jonathan ist hochkonzentriert. Vorsichtig versucht der Elfjährige, einen Stein auf dem anderen zu platzieren. Beim achten Stein wird’s brenzlig. „Ich finde das echt cool, das macht Spaß, vor allem muss man Ausdauer haben“, sagt Jonathan, während er den 13. Stein erst einmal genau betrachtet und hin- und herdreht. „Ich gucke, ob es Stellen gibt, die zu der Oberfläche des unteren Steins passen“. Einfach ist das nicht — einige Male sind die gestapelten Steine bereits umgekippt.
Arnd Vossieg hat die Steine aus seinem Garten herangekarrt. Es sind Felsbrocken in verschiedensten Größen. Steine stapeln — das ist für den kaufmännischen Angestellten faszinierend. „Wenn man das lange genug macht“, erklärt der Haaner, „stellt man fest, dass jeder Stein tatsächlich auf jeden irgendwann passt. Was ich einfach spannend finde, ist, dass das oft in keinster Weise den statischen Gesetzen entspricht, sondern es ergeben sich echte Absurditäten.“
Jonathans Mutter Silke Fischbutter ist Architektin und kann dem nur staunend zustimmen. „Wenn ich das hier so sehe, denke ich, das kann nicht gehen, aber tatsächlich, es hält.“ Bereits zum vierten Mal ist Arnd Vossieg mit Ehefrau Ulrike aktiv beim Haaner Sommer dabei — und tut damit genau das, was sich die Mitglieder des Vereins seit Jahren wünschen. „Wir sind keine Veranstalter im klassischen Sinne, also dass wir hier das Programm auf die Beine stellen. Wir bieten einzig und allein eine Plattform an, auf der sich die Bürger mit ihren eigenen Ideen austoben können“, erklärt Michael Halfter, der seit vielen Jahren den Haaner Sommer plant, gemeinsam mit rund 30 anderen Ehrenamtlern. Es war ein Sommer mit vielen schönen und ganz besonderen Aktionen. „Das Flüchtlingsprojekt, bei dem Flüchtlinge Spezialitäten aus ihren Heimatländern gekocht haben, war super besucht und hat unheimlich viel Spaß gemacht“, schwärmt Halfter.
Weil das Wetter teilweise alles andere als sommerlich war, musste zum ersten Mal mit dem Rockfestival eine Veranstaltung abgesagt werden. „Sicherheit steht immer an erster Stelle“, sagt Steinjan. Und Halfter ergänzt: „Wir haben noch genug Flausen für die nächsten Jahre im Kopf. Allerdings würden wir uns wünschen, dass sich die Altersgruppe der Jugendlichen mehr einbringt. Da müssen wir uns überlegen, wie wir sie gezielter ansprechen können.“