Schüco: Leerstand bald beenden
Es gibt rund zehn Interessenten für eine weitere Nutzung.
Die Firma Schüco mit Stammsitz in Bielefeld ist zuversichtlich, für ihr leer stehendes Werk in Haan noch in diesem Jahr einen neuen Nutzer zu finden. Das sagt Schüco-Sprecher Thomas Lauritzen. Ob das Werk, das immer noch in Besitz der Firma Schüco ist, verkauft oder vermietet wird, steht noch nicht fest. „Wir lassen uns alle Möglichkeiten offen“, erläutert Lauritzen.
Überraschend hatte der Hersteller von Fenstern und Türen Ende vergangenen Jahres mitgeteilt, dass er seinen Standort in Haan aufgeben wird. Überraschend war die Nachricht deshalb, weil das Unternehmen noch kurz zuvor einen Millionenbetrag in den Standort gesteckt hatte. 150 Mitarbeiter waren damals von der Schließung betroffen. Nur wenige sind mit nach Weißenfels in Sachsen-Anhalt gezogen — dorthin wurde das Werk verlagert.
Viele fanden laut Schüco neue Jobs, andere wechselten in Transfergesellschaften. Das Werksgelände ist 13 700 Quadratmeter groß. Es umfasst eine eingeschossige Produktionshalle von 6500 Quadratmetern, Logistik von 4000 Quadratmetern und eine zweigeschossige Verwaltung von 900 Quadratmetern. Zehn Interessenten, so berichtet Schüco-Sprecher Lauritzen, stehen zurzeit in Verhandlungen mit dem Bielefelder Unternehmen. Die Gespräche seien vielversprechend. Mehr möchte Lauritzen nicht verraten, „bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns erst hierzu äußern, wenn unterschriebene Verträge vorliegen.“
Auch die Nutzung ein- und desselben Standortes durch mehrere Mieter oder Käufer sei möglich. Die Verhandlungspartner kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen. „Interessenten aus der Möbel- und Maschinenindustrie sind genauso dabei wie aus der Logistik“, berichtet Lauritzen.
Mit einem Verkauf oder einer Vermietung sei „noch in diesem Jahr“ zu rechnen. Damit sinken die Chancen, auf das Gelände der Firma Schüco für den Neubau des Haaner Gymnasiums zugreifen zu können.
Anwohner hatten zuletzt angeregt, dass die Schüler während der Bauarbeiten in Containern untergebracht werden könnten, die auf dem benachbarten Werksgelände aufgestellt werden. Das würde der Bauplanung mehr Möglichkeiten eröffnen: Die Nachbarn kritisieren, dass der Neubau des Gymnasiums in seiner Fläche und Höhe nur deshalb so groß ausfällt, weil er während des laufenden Schulbetriebs gebaut werden muss und währenddessen zwei der alten drei Gebäudeteile weiter genutzt werden.
Zwar koste die Miete für die Container die Stadt rund eine Million Euro pro Jahr, hat Wolfgang Baltscheit von der Adlerstraße ausgerechnet. „Doch der Neubau könnte dann auch um einige Millionen Euro günstiger geplant werden.“