Rockkonzert vom Winde verweht

Improvisationen waren beim Haaner Sommer gefragt. Wegen der Unwetterwarnung zog das Festival um.

Der Sänger von Sick n‘ Tired aus Köln, Patrick Rose, saß schon im Zug, andere packten gerade ihre Instrumente in den Bandbus — da kam am Samstag die Hiobsbotschaft: Neben vielen anderen Großveranstaltungen der Region machte Sturmtief Zeljko auch aus dem Haaner Rockfestival ein „Vom Winde verweht“.

Gegen Mittag sagten die Organisatoren das auf knapp acht Stunden geplante Strand-Spektakel ab. Zu unklar war, wie sich der Sturm in den folgenden Stunden entwickeln würde. Das Risiko für Musiker und Zuschauer wollte niemand übernehmen. Doch in Haan gilt: Rockmusiker sind Gegenwind gewöhnt. Und so brauchte es nur ein paar Telefonate und der Rockin‘ Rooster Club an der Dieselstraße 5 sprang als Ausweichbühne ein.

Rund 150 Musikfans erlebten am Samstag einen außergewöhnlichen Rock-Abend — vielleicht, weil eben nicht alles minutiös geplant war. „Super, dass das hier doch noch geklappt hat“, sagte Dirk Schäfer, Leadgitarrist von Sick’n Tired der RP. Alle vier Bands hatten sich intensiv auf das Haaner Rockfestival vorbereitet: Franzi Rockzz mit puristischem Gitarrenrock, Sick ´n Tired mit Hardrock und Balladen, die Coverband Bad Stash und Emerald Edge organisierten sich vor dem im März eröffneten Club auf Zuruf.

Und es funktionierte. „Wir hatten hier in der Spitze gut 150 Gäste, vielleicht ein paar Musikfans mehr. Und: Es waren viele Gäste darunter, die zum ersten Mal im Rockin‘ Rooster Club waren“, sagte Miriam Kerim, Sprecherin der Betreiber. Natürlich kostete das Ausweichkonzert keinen Cent Eintritt — es war eine Party unter Freunden. Das war schon klar, als Franzi Rockzz aus Wuppertal gut zwei Stunden nach dem eigentlich geplanten Beginn die ersten Akkorde anschlug. Sie geht mehr in Richtung Singer/Songwriter.

Im krassen Kontrast dazu legte Sick ´n Tired echten Hard Rock über die lauschende Menge. Bad Stash setzte anschließend als Cover Band eigene Akzente mit einem ins Heavy Metall übertragenen Peter Maffay, zum Beispiel. Ganz zum Schluss traten Emerald Edge aus Düsseldorf auf — eine Band, die sich mittlerweile eine große eigene Fangruppe erschlossen hat.