Jugend mischt in der Politik mit
Das Haaner Jugendparlament traf sich mit Politikern zur Aussprache. Es wurden Missverständnisse ausgeräumt.
Das Wertvollste an diesem Gespräch waren die Einsichten — vielleicht auch die, dass „gut gemeint“ nicht immer automatisch „gut gemacht“ ist: Zum Gespräch waren Vertreter des Haaner Jugendparlaments sowie Politiker eingeladen. Es kamen Julia-Marie Sobing und Miriam Knobe (beide 18), die vor kurzem am Haaner Gymnasium ihr Abitur machten und schon vier Jahre lang Mitglied im Jugendparlament sind.
Außerdem der Koordinator des Jugendparlaments, Daniel Oelbracht, Bürgermeister Knut vom Bovert (parteilos) sowie die Bürgermeisterkandidaten Dr. Bettina Warnecke (parteilos, aufgestellt von der CDU) und Jörg Dürr (SPD), FDP-Fraktionschef Michael Ruppert, der stellvertretende WLH-Fraktionschef Peter Schniewind und die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Braun-Kohl.
In jüngster Vergangenheit hatte es leichte Verstimmungen zwischen dem Jugendparlament und der Politik gegeben; die Jugendlichen sahen sich von einigen Aktionen der Ratsmitglieder übergangen. So hatte ein WLH-Mitglied das Protokoll einer Ortsbegehung veröffentlicht, bei der die Vertreter des Jugendparlaments und der Stadtverwaltung eigentlich unter sich sein wollten. Und mit ihrem Antrag nach Aufstellen eines Streetbasketballkorbs sei auch die CDU übers Ziel hinausgeschossen, so lautete der Vorwurf. „Das Jugendparlament wurde davon überrumpelt“, schilderten Sobing, Knobe und Oelbracht die Stimmungslage: „Es sollte diesmal nicht so laufen, wie in den Jahren zuvor, dass die Kommunalpolitik alles an sich zieht.“ „Da wollte die CDU wohl ein Abstaubertor erzielen“, schmunzelte Ruppert. Braun-Kohl warb um Verständnis: „Unsere Aktion war nicht gegen das Jugendparlament gerichtet, sondern sollte ein Beschleuniger sein.“ Immerhin — „die Reaktionen haben auch gezeigt, dass das Jugendparlament wahrgenommen wird“, gab Warnecke zu bedenken. Das Parlament sucht, von Umfragen gedeckt, nach einem Treffpunkt für die Jugendlichen in Haan.