Dem Licht auf der Spur
„Ausstellung in der Kirche St. Chrysanthus und Daria.
Man muss diese Farben, dieses Licht, das in und aus den Bildern strahlt, auf sich wirken lassen. Und selbst spüren, welche Saite es in einem zum Klingen bringt. Zur 21. Kunstausstellung sind in der Katholischen Kirche fantastische Aquarell- und Ölbilder von Hans Christian Rüngeler zu sehen. „Unser ganzes Ausstellungsteam ist begeistert, dass wir den renommierten Kölner Künstler haben gewinnen können“, freut sich Klaus Markgraf, einer der Organisatoren der Ausstellung. „Himmel Licht Erde“ ist in der Tat bemerkenswert - eine, von Farbe und Licht getragene Bilderwelt, die wunderbar mit den Altarfarben harmoniert.
In jedem Landschaftsmotiv ist der Künstler dem Licht auf der Spur — in der Eifel, in der Rüngeler wohnt, am Rhein oder im sonnigen Andalusien. Sanfte, fast melancholische Farbtöne legen sich um Wälder, Gärten, Dörfer, um Fluss, Meer und Himmel. Die Architektur seiner Werke scheint formal streng mit den überschnittenen Linien, Konturen, den feinen und akkurat gezeichneten Haus-Formationen und den kühlen Farben Blau und Grün.
Aus naher und weiter Distanz öffnen sich Bildräume. Aquarelle, Ölbilder und Holzschnitte laden ein — zum Besinnen. Gleich in den ersten Werken spürt man das elementare Gefühl des Künstlers für Farbe und Licht. Da sind die transparenten Formschleier, die Baum-Alleen mit dem Himmel verbindet, da sich auftürmende düstere Wolken, aus denen sich ein leuchtendes Blau stiehlt.
Seine Aquarelle malt der Künstler alle draußen, in der Natur — zartfarbene Impressionen aus heimatlichen oder südlichen Gefilden. Faszinierend auch die Altarbilder.
Auf alten Holzteilen hat Rüngeler Landschaften gemalt, die sich beim Zu- und Aufklappen immer neu verwandeln. Filigran, ja virtuos sind die wunderbaren kleinen Farbholzschnitte — mal witzig und launig, wie im „Pas de Deux“ — ein einsames Streichholzduo mit menschlichen Schatten.