Der Herr der Gebühren geht

Der Leiter des Bauverwaltungsamtes, Bernd Duske, hatte nach 44 Jahren am Mittwoch seinen letzten Arbeitstag.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Es gibt keinen Bürger im Stadtgebiet, der von der Arbeit Bernd Duskes nicht berührt gewesen wäre. Als Leiter des Bauverwaltungsamtes ist er verantwortlich für die Kalkulation der Gebühren für Abwasserbeseitigung, Straßenreinigung oder Müllabfuhr. Außerdem gehörte das Friedhofswesen zu seinen Aufgaben. Am Mittwoch hatte Bernd Duske seinen letzten Arbeitstag. Nach seinem Resturlaub startet für den fast 62-Jährigen Mitte Dezember die Freizeitphase der Altersteilzeit. Am 1. Januar 2018 beginnt dann regulär die Pension.

Mehr als 44 Jahre war der gebürtige Haaner bei der Stadtverwaltung tätig. Als Verwaltungspraktikant startete er am 1. August 1970. Nach Ausbildung und Studium ging Duske sechs Jahre später als Inspektor in die Bauverwaltung. Bis auf drei Monate im Rechnungsprüfungsamt blieb das sein Arbeitsbereich. 1983 stieg Duske zum stellvertretenden Amtsleiter auf und übernahm Anfang der 1990er Jahre die Amtsleitung. Die Adresse des technischen Rathauses — Alleestraße 8 — hat eine besondere Bedeutung in seinem Leben. Denn dort besuchte er früher die Emil-Barth-Realschule. Am Mittwochabend wird er sein Büro nach dem letzten Arbeitstag verlassen und zum letzten Mal quasi dienstlich die breite Steintreppe hinuntergehen. Beim Ausräumen mischt sich doch etwas Wehmut in die Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt, gesteht der scheidende Amtsleiter.

Bernd Duske hat das Abfallsystem in der Gartenstadt maßgeblich geprägt. In den 1980er Jahren gab es die Einführung der Rolltonnen, die die 110-Liter-Rundtonnen in Haan und die oft „Marmeladeneimer“ genannten 35- und 50-Liter-Mülltonnen in Gruiten ablösten. Danach wurden nach und nach die „bunten“ Tonnen eingeführt — blau für Altpapier und Pappe, braun für kompostierbare Abfälle. Wertstoffe aus Verpackungen werden privatwirtschaftlich vom „Dualen System“ (Grüner Punkt) in gelben Säcken oder Tonnen gesammelt.

Bei der Sperrgutabfuhr wird seit vielen Jahren Holz und Metall aussortiert und verwertet. Die Vermarktung von Papier hilft seit langem, die Abfallgebühren zu reduzieren. Seit Jahresbeginn läuft im Stadtgebiet die separate Sammlung von Alttextilien in Containern — mit 5000 Euro Erlös im Monat durchaus eine willkommene Finanzspritze für die Gebührenhaushalte.

„Die Abfallgebühr 2015 liegt auf dem gleichen Niveau wie vor zehn Jahren“, sagt Duske, der die Beratung der Gebührensatzungen für das nächste Jahr nicht mehr aktiv begleiten wird. Die Haaner hätten ihr Abfallsystem akzeptiert, würden die Abfalltrennung gut mittragen, sagte Bernd Duske.