Der neue Firmensitz nimmt Gestalt an

Wirtschaft: Die Retsch GmbH investiert zehn Millionen Euro im Technologiepark.

Gruiten. Mehr als ein Jahr lang lagen die Pläne für den Neubau der Retsch-Gruppe an der Millrather Straße in der Schublade. Das entsprechende 25 000 Quadratmeter große Grundstück hatte das Unternehmen, das zurzeit noch an der Rheinischen Straße sitzt, bereits Mitte des vergangenen Jahres von der Stadt gekauft. Doch erst jetzt wird gebaut.

Das lag laut Jürgen Pankratz, Geschäftsführer der Retsch GmbH, nicht an der Auftragslage des Unternehmens. Im Gegenteil: Die zwei Gebäude, in denen drei Firmen der Gruppe untergebracht sind, platzen aus allen Nähten. Im Laufe dieses Jahres wurden etwa zehn neue Mitarbeiter eingestellt. Aber bevor die Alt-Immobilie nicht verkauft wurde, wollte Retsch nicht bauen. Noch im März sagte Pankratz: „Wir haben dort im vergangenen Jahr 100 000 Euro investiert und wollen die Gebäude nicht verkommen lassen.“

Einen Käufer für die Firmengebäude, die auf jeweils 5000 Quadratmetern in Haan-Ost stehen, ist immer noch nicht gefunden. Weil das Unternehmen aber weiter auf Expansionskurs ist und plant, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, sei die Entscheidung für den Neubau gefallen. Die Arbeiten haben bereits begonnen.

Zehn Millionen Euro investiert die Retsch-Gruppe in einen Verwaltungstrakt mit Applikations- und Schulungszentrum sowie eine Produktionshalle, die zusammen 8000 Quadratmeter umfassen und drei Firmen und deren insgesamt 150 Mitarbeitern Platz bieten. Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal des kommenden Jahres geplant — dann soll auch die Verlegung des Firmensitzes in den Technologiepark Haan erfolgen.

Die Firma Retsch produziert Laborgeräte, mit denen Stoffe aller Art zerkleinert, gesiebt, zerstoßen und gemahlen werden. Teilweise sind sie nur etwas größer als herkömmliche Getreidemühlen. Das Tochterunternehmen Retsch Technology stellt Geräte her, mit denen Partikelgrößen gemessen werden können — zum Beispiel der Durchmesser der Persil Megaperls. Hinzu kommt noch die Firma Verder, laut Pankratz der größte unabhängige Industriepumpenhändler in Europa mit einem europaweiten Vertriebsnetzwerk.

Seit 2003 hat sich der Umsatz der Resch-Gruppe kontinuierlich gesteigert. Bereits 2008 reichte der Platz an der Rheinischen Straße nicht mehr aus. Das Unternehmen suchte daher nach Expansionsmöglichkeiten. Fündig wurde es im Technologiepark, wo bislang nur Amada gebaut hat. Das japanische Unternehmen saß davor auch im Haaner Osten.