Zukunft der Grundschulen: Eltern wollen mitentscheiden
Die Diskussion über die Zukunft der Schulen im Hildener Norden wird gemeinsam geführt.
Hilden. Die Zukunft der Grundschulen an der Beethovenstraße ist im Hildener Norden ein Aufreger. Rund 70 Eltern drängten sich am Donnerstagabend auf den Emporen des Sitzungssaals im Bürgerhaus und zeigten dem Schulausschuss, dass sie gegen die Zusammenlegung von Adolf-Kolping- und Adolf-Reichwein-Schule sind. Dieses Thema dominierte dann auch die Diskussion über den Schulentwicklungsplan.
Schon während der Fragestunde verschafften sich die Eltern Gehör: "Hat man denn versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden? Wurden Alternativen zu einer Zusammenlegung geprüft?", wollte Uwe Grau wissen. Der Vater zweier Kinder an der Kolping-Schule berichtete, dass sich ein Initiativkreis an der Schule gebildet hat.
Schulamtsleiterin Noosha Aubel beschwichtigte, es werde eine Beteiligung geben: "Wir wollen heute keine Maßnahmen beschließen, nur den Auftrag, die Schulentwicklungsplanung weiter zu führen." Die Stadt müsse darauf reagieren, dass die Schülerzahlen abnehmen. Gespräche mit allen Beteiligten seien geplant. Gerade hinsichtlich der Kolping- und Reichwein-Schule habe sich die Verwaltung schon mit Lehrern, Elternvertretung, Kreis und Erzbistum ausgetauscht.
Angegangen werden müssen die Probleme, daran zweifelte niemand. Die Kolping-Schule braucht mehr Räume für die Betreuung, die Reichwein-Schule kann auch bei kleinen Klassen nur einzügig bleiben. Aus beiden Schulen eine neue zu gründen ist schwierig, weil die Kolping-Schule eine katholische Bekenntnisschule ist. Über die Ausrichtung einer Neugründung würden die Eltern bestimmen, deren Kinder dort unterrichtet werden.
Pfarrer Ulrich Hennes äußerte sich als beratendes Ausschussmitglied: "Ich wünsche mir, dass wir im Hildener Norden eine katholische Bekenntnisschule erhalten." Eine Verbundschule könne er sich vorstellen. Einen solchen Verbund unter die Leitung der Reichwein-Schule zu stellen sei aber nicht in seinem Interesse.
Der Auftrag zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes wurde einstimmig beschlossen - mit der Ergänzung der SPD, dass der bisherige Plan eine Grundlage für die Diskussion sein soll, kein fertiges Rezept. Die Möglichkeit einer Verbundschule solle geprüft werden, ergänzte die CDU. "Das ist ein Weg, den wir gehen können", sagte Grau.