Die Ehrenamtsbörse wirbt für freiwilliges Engagement
Bei der Veranstaltung stellten sich rund 40 Vereine, Verbände und Stiftungen vor.
Erkrath. Bei der Ehrenamtsbörse in der Innenstadt konnten sich die Hildener einen Eindruck verschaffen, wo überall freiwillige Hilfe gebraucht wird, wie wichtig unentgeltliche Unterstützung ist und welche Engagement sich für wen eignet. Rund 40 Organisationen und Vereine freuten sich über ein reges Interesse und demonstrierten teils sehr anschaulich, dass ehrenamtliche Helfer — wenn es sein muss — sogar Leben retten.
Sarah Hoffmann wirkt noch etwas unsicher, als sie unter Anleitung von DRK-Rettungssanitäter Ralf Funke eine Reanimation an einer Übungspuppe durchführt. Eigentlich wollte die 22-jährige Langenfelderin mit ihrem Freund nur ein wenig shoppen gehen. Nun steht sie am Stand des DRK und erfährt, wie wichtig ehrenamtliche Mitarbeit sein kann.
„Wir Rettungssanitäter sind alle Ehrenamtler, das heißt wir machen unsere Dienste neben unserer hauptberuflichen Tätigkeit“, erklärt Ralf Funke. Der 47-jährige IT-Spezialist arbeitet seit 20 Jahren unentgeltlich. Die nötige Ausbildung konnte der Hildener früher problemlos neben seinem Hauptberuf absolvieren. Heute, so sagt er, sei das kaum noch möglich. „Die Anforderungen haben sich geändert. Heute muss man erst einmal eine dreijährige, unentgeltliche Vollzeitausbildung absolvieren, das ist ja nicht machbar. Trotzdem sind wir stets angewiesen auf neue Helfer, denn die Aufgabengebiete sind vielschichtig.“
Ähnlich wie das DRK werben auch die Johanniter oder der Blinden- und Sehbehindertenverein um Mithelfer. Der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) braucht stets engagierte Menschen für die Tafel oder Fahrer, die gespendete Lebensmittel bei den Supermärkten abholen. Lernpaten werden benötigt, um den leistungsschwächeren Ganztagsschülern die für sie so wichtige individuelle Hausaufgabenbetreuung zu ermöglichen. Und die Krankenhaushilfe „Grüne Damen“ kümmert sich darum, dass die Patienten während ihres Aufenthaltes Entlastung erfahren.
Auch die Feuerwehr wirbt permanent um Freiwillige. Zwar kommen sie relativ selten zum Einsatz, aber wenn, sind sie unverzichtbar — wie sich aktuell beim Großbrand an der Herderstraße gezeigt hat. Die rund 100 Freiwilligen sind das Rückgrat der etwa 50 Berufsfeuerwehrleute, die rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr auf der Feuerwache Dienst tun.
Ralf Funke liebt sein Ehrenamt als Rettungssanitäter auch nach 20 Jahren noch immer. Der vierfache Familienvater kann sich ein Leben ohne soziales Engagement überhaupt nicht vorstellen: „Klar, ich könnte stattdessen abends Kegeln gehen oder Bier trinken, aber das will ich nicht. Solch eine Tätigkeit hebt doch auch das Selbstwertgefühl, man tut einfach Gutes.“