Die Hildener kaufen gerne in ihrer Stadt ein

Einzelhändler erwirtschaften einen Umsatz von knapp 456 Millionen Euro im Jahr.

Foto: Matzerath

Hilden. Kunden bescheinigen Hilden in einer repräsentativen IFH-Umfrage die attraktivste Innenstadt Deutschlands (in der Kategorie 50 000 bis 100 000 Einwohner). Gestützt wird das durch die Zahlen, die das Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen für die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts erhoben hat. Dabei wurden alle 340 Hildener Einzelhändler erfasst. Sie erwirtschaften einen Umsatz von knapp 456 Millionen Euro im Jahr. Die größten Anteile entfallen dabei auf Möbel/Einrichtung (30,7 Prozent), Nahrungs- und Genussmittel (25,2 Prozent), Bekleidung/Schuhe/Schmuck (14 Prozent) und Gesundheit/Körperpflege (13,1 Prozent).

Von den 456 Millionen Euro Umsatz im Jahr machen die Hildener Einzelhändler knapp 60 Prozent (273 Millionen Euro) mit einheimischen Kunden und etwa 40 Prozent (182 Millionen Euro) mit Kunden von auswärts.

„Das ist ein sehr hoher Wert (Zentralität 130,8), den kaum eine andere Stadt erreicht“, so der Gutachter. Das Angebot sei in den vergangenen Jahren „extrem ausgeweitet und verbessert“ worden. Die Verkaufsfläche wuchs in den vergangenen elf Jahren um mehr als ein Drittel. „Die Innenstadt funktioniert so, wie sie ist“, betont der Experte. Er empfiehlt, in den nächsten Jahren maximal weitere 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche in der Stadtmitte zusätzlich auszuweisen.

Die Hildener sind besonders standorttreue Kunden. Sie kaufen alle Sortimente zu mindestens 70 Prozent in Hilden ein. 62,4 Prozent der Hildener shoppen bevorzugt nur in Hilden, 31,8 Prozent daneben auch noch in Düsseldorf. „Befragt wurden nicht Passanten in der Innenstadt, sondern zufällig ausgewählte Einwohner am Telefon“, betont Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger. „Mit diesen Ergebnissen liegt Hilden mindestens 20 Prozent über denen von Vergleichsstädten“, hält Timo Grebe fest. In den vergangenen zwei Jahren ist der Anteil der auswärtigen Kunden in Hilden von knapp 27 auf 43 Prozent gestiegen, so die IFH-Passantenbefragung 2014/2016. Die meisten auswärtigen Besucher kommen aus Erkrath (26,3 Prozent), Düsseldorf (18,2 Prozent), Haan (16,1 Prozent), Solingen (8,8 Prozent) sowie Langenfeld und Wuppertal (je 7,3 Prozent).

Auch die Nahversorgung im Stadtgebiet ist gut. Nur einige Lebensmittelmärkte in Teilen des süd-östlichen und nord-westlichen Stadtgebiets sind nicht zu Fuß zu erreichen. Das seien aber zu wenige potenzielle Kunden für einen neuen Supermarkt, betont der Gutachter. Am häufigsten würden Lebensmittel in der Innenstadt gekauft, ergab die Haushaltsbefragung. In einer „Hildener Liste“ wird aufgeführt, welche Sortimente nur in der Innenstadt angeboten werden dürfen — um den Handel dort zu stärken. Im Vergleich zu 2005 gibt es einige Änderungen. Fahrräder und -zubehör seien nicht mehr „zentrumsrelevant“. Das gelte auch für Angel-, Camping-, Jagd-, Reit- und Sportgroßgeräte sowie Elektrogroßgeräte. Dagegen sollte Zoobedarf für Haustiere künftig auch in der Innenstadt und in der Nahversorgung angeboten werden.