Ein neues musikalisches Highlight in Hilden

Zum 1. Musikfestival kamen laut Veranstalter 2000 Besucher ins Helmholtz-Gymnasium.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden. Der Veranstaltungsort weckte bei vielen Gästen Erinnerungen: „Ich glaube, 50 Prozent aller Zuhörer sind früher hier zur Schule gegangen“, mutmaßte Mani Neumann, und schob hinterher: „Ich übrigens auch.“ Das „1. Hildener Musikfestival“ hatte der „Teufelsgeiger“ mit seinem „Farfarello“-Kollegen Ulli Brand aus der Taufe gehoben — und mit dem Helmholtz-Gymnasium hatten beide den richtigen Schauplatz gefunden. „Man kann der tollen Musik auch von draußen zuhören und trifft auf Bekannte“, fasste Besucher Rolf Muckelmann zusammen. „Wir kennen auch einige Protagonisten noch aus unserer Schulzeit“, ergänzte Ralf Luley, der sich ihm gegenüber auf der Bierbank niedergelassen hatte und den „Charly T. Allstars“ lauschte.

Die Gruppe um den renommierten Schlagzeuger Charly Terstappen, der Erfolge mit der Krautrock-Band „Wallenstein“ gefeiert hatte und unter anderem mit Marius Müller-Westernhagen auf Tournee gegangen war, hatte am Samstag mitreißende Coverversionen im Gepäck: Das Repertoire reichte von Pink Floyd über Stevie Wonder bis zu Nile Rodgers & Daft Punk. Ungezwungen und familiär ging es zu — was nicht heißen soll, dass das Ereignis mit zehn Musikgruppen an drei Tagen keiner akribischen Vorbereitung bedurfte: „Wir hatten einen perfekten Aufbau“, lobte Mani Neumann seine Mitstreiter, darunter das Technikteam Latteyer: „Wir haben innerhalb von drei Stunden das Festival hier hingestellt.“

Die Hildener „Aerotones“ eröffneten mit ihren Mundharmonikastücken im Freien die Konzertreihe. „Es ist schön, dass das Programm so abwechslungsreich ist und mehrere Stilrichtungen bietet“, freute sich Ralf Luley. Als am Freitagabend „Jim Button‘s“ mit ihren Rock-Covern die Bühne eroberten, rückten die Gäste in der Aula die Stühle beiseite und tanzten ausgelassen.

Zum Auftakt des zweiten Festivaltages gab die „Buschmann Bande“ bekannte Titel von den 50er Jahren bis in die Gegenwart mit neu gedichteten, humorigen Mundarttexten zum Besten. „Wir bleiben heute aber auch noch länger hier, um uns die anderen Bands anzuhören“, verriet Schlagzeuger Dirk Buschmann. Sein Arbeitsgerät blieb auch für die Kollegen stehen: „Es ist normal, dass man sich gegenseitig unter die Arme greift.“ Unterstützung für das Festival bekamen Neumann und Brand von Bürgermeisterin Birgit Alkenings: „Sie wollte am Freitag gar nicht mehr weg, weil es ihr so gut gefallen hat.“

Neumann begeisterte das Publikum mit seinen Kollegen von „farfarello“ am Samstagabend. „Die sind natürlich immer ein Zugpferd“, sagte Rolf Muckelmann. Der Eintritt war frei — das Musikereignis sollte sich durch Getränkeverkäufe und Sponsoren aus der lokalen Wirtschaft tragen. Die Bewirtung der Gäste nahm das Team des „Pub“ in die Hand. Die Initiatoren würden gerne eine Fortsetzung des Festivals auf die Beine stellen — und hoffen dafür auf zusätzliche Unterstützung sowie eine weiter steigende Resonanz: Knapp 2000 blendend gelaunte Besucher zählten die Veranstalter über die drei Tage verteilt. Über eine Neuauflage würden sich auch die ehemaligen Helmholtz-Schülerinnen Annette Wagner und Martina König freuen: „Das ist eine tolle Initiative. Bei so etwas muss man einfach dabei sein“, sagen sie.