Eine Zentrale für Familien
Das Familienbüro soll in das alte Meldeamt an der Mittelstraße einziehen.
Hilden. Die Einrichtung des lange erwarteten Bildungs- und Familienbüros ist auf der Zielgeraden. Einstimmig wurde im Jugendhilfeausschusses beschlossen, die Anlauf- und Vermittlungsstelle in Angriff zu nehmen. Mehr noch: Mit dem alten Meldeamt über dem Café „Extrablatt“ steht die Örtlichkeit schon fest, in der auf einer Fläche von 110 Quadratmetern künftig alles unter einem Dach angeboten wird.
Es sei denn, so der Wunsch der Politik, die Verwaltung findet Räume, die noch günstiger sind. Für das ehemalige Meldeamt an der Mittelstraße müssen fünf Euro Miete pro Quadratmeter gezahlt werden.
Einschließlich Betriebskosten kämen ab 2012 rund 800 Euro im Monat beziehungsweise 9.600 Euro im Jahr zusammen — dazu Sachmittel (12.000 Euro) und Reinigungskosten (2.700 Euro) sowie geschätzte 750 Euro jährliche Abschreibungen. Letztere resultieren aus den 7.500 Euro für die Erstausstattung.
Der Chance, eine noch kostengünstigere Lösung zu finden, nahm Jugendamtsleiterin Noosha Aubel sofort den Wind aus den Segeln: „Wir haben verschiedene Möglichkeiten geprüft. Kostengünstiger und derart zentral gelegen gibt es derzeit keine Alternative — schon gar nicht rund um die Mittelstraße.“
Zentral gelegen sollte das Büro auf jeden Fall sein. „Wir haben drei ähnliche Einrichtungen in anderen Städten besucht. Sie alle lagen zentral und waren fußläufig erreichbar. Das sind Grundvoraussetzungen für das Funktionieren des Familienbüros“, sagte Aubel.
Obendrein sei das Büro in der zweiten Etage dank eines Aufzuges auch für Gehbehinderte oder Mütter mit Kinderwagen problemlos zu erreichen. Außerdem könne es ohne zusätzliche Personalkosten betrieben werden. „Wir werden das hausintern durch Umstrukturierungen schultern“, sagte die Amtsleiterin.
Das Büro ist ein Resultat des 160-seitigen Familienberichts. Im Vorjahr waren 2.500 Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren zufällig ausgewählt und mit einem 70 Fragen umfassenden Katalog zu Themen wie Sicherheit, Kinderfreundlichkeit, Freizeitmöglichkeiten oder familienspezifische Angebote befragt worden.
„Mit dem Familienbüro setzen wir besondere Akzente für eine positive Familienpolitik“, sagte der Beigeordnete Reinhard Gatzke. Denn Ziel der Koordinierungsstelle ist es unter anderem, eine effektive Zusammenarbeit aller Akteure und Einrichtungen zu erreichen, die sich um die Belange von Familien kümmern. Es soll Familien ein passgenaues Beratungs-, Informations- und Unterstützungsangebot an zentraler Stelle bieten.
Aufgabenschwerpunkte sollen unter anderem die Bereiche Bildung, Ehrenamt, Erziehung, Gesundheit und Bewegung, Kinderbetreuung, Prävention sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein. Obendrein soll das Familienbüro auch innerhalb der Verwaltung ein Ansprechpartner für familienrelevante Themen sein — etwa für das Sozialamt, die Gleichstellungsbeauftragte, das Personalamt oder bei Themen der Stadtentwicklungsplanung.