Überfall: „Der wollte mich abstechen“
Psychisch Kranker geht mit Messer auf Geschäftsmann los.
Haan. „Das waren Todesängste. Denn mir war sofort klar: Der will mich abstechen!“ So schildert Michael Monhoff (48) die schlimmsten Minuten seines Lebens. Denn nur durch Geistesgegenwart und Mut entkam der 48-Jährige am Dienstagnachmittag der Messerattacke eines Haaners (47).
Der Solinger betreibt an der Bahnhofstraße in Haan einen Schlüsseldienst mit Schuhreparaturwerkstatt. „Ich wollte gerade einen Schuh besohlen, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie der Kunde, dem ich vor einigen Tagen neue Schlösser in seine Wohnungstür eingebaut hatte, direkt auf mich zukam.“ In diesem Moment hat sich Monhoff „instinktiv“ umgedreht. „Ich sah noch, wie der Mann ein langes Messer in der Hand hielt. Mir war klar: Der stand neben sich, hatte sich nicht mehr in der Gewalt“, sagt der zweifache Familienvater.
Der Solinger rang mit dem Angreifer, beide gingen zu Boden. Schließlich habe der Angreifer aufgegeben, das Messer losgelassen und sei aus dem Laden gerannt. Monhoff rief sofort die Polizei. „Dass ich tiefe und stark blutende Schnittverletzungen an der Handinnenfläche davongetragen hatte, habe ich da zwar gespürt, aber richtig wahrgenommen habe ich es erst viel später.“
Jedenfalls musste der 48-Jährige in einer Spezialklinik notoperiert werden. Am Mittwoch Mittag stand er schon wieder in seinem Geschäft. „Schließlich muss die Arbeit weitergehen.“
Der Täter konnte kurz nach der Messerattacke in seiner Wohnung festgenommen werden. Er wurde ärztlich untersucht. Dabei bestätigte sich, dass eine psychische Erkrankung Ursache für die Messerattacke gewesen sein könnte. Er wurde in die Landesklinik Langenfeld eingewiesen.