Elbsee: Die Ruhe ist zurückgekehrt
Verlegung der Zugänge zum Elbsee und häufigere Kontrollen zeigen Wirkung.
Hilden. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das sagen sich alle Jahre wieder viele tausend Bade- und Erholungssuchende, die pünktlich mit Beginn des Sommers über den Elbsee herfallen und das Gewässer vor der Haustür in Hildens Adria verwandeln.
Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid: Denn die Heerscharen bringen nicht nur Spaß und gute Laune mit, sondern auch Müll und Lärm bis mitten in die Nacht. Und: Sie parken die Wohnsträßchen der Anlieger derart zu, dass an manchen Tagen kein Durchkommen mehr ist.
„Mittlerweile ist es aber besser geworden“, sagt Detlef Mehlmann, Vorsitzender des Vereins Wohnweiler Elb: „Vor allem die Verlegung der beiden Zugänge hat geholfen.“ Und die Kooperation der Ordnungsämter Düsseldorf und Hilden. „Seitdem die Kollegen zusammenarbeiten und ihre Kontrollgänge verstärken, halten sich die Verstöße in Grenzen“, sagt Mehlmann. Denn während der See samt Ufern zu Düsseldorf gehört, liegen die Zufahrten auf Hildener Gebiet.
Bislang gab es derer zwei — eine kurz hinter der Siedlung am Feldweg zur Autobahn 46, die andere ebenfalls in direkter Häusernähe auf der Straße Breidenbruch. Beide hatten zur Folge, dass Anwohnern wie Detlef Mehlmann die Haare zu Berge standen. „Vor lauter parkenden Autos war da kein Durchkommen mehr. Zumal die Leute bis an die Zugänge fuhren, um dort Grillgut und Getränke zu entladen“, erinnert er sich. Obendrein ist das Areal ein Landschaftsschutzgebiet, in dem Autos nichts zu suchen haben.
Inzwischen sind die beiden Zugänge gesperrt und an weiter entfernt gelegene Stellen verlegt worden: auf dem Feldweg rund 300 Meter nördlich und damit in unmittelbarer Nähe zur A 46; am Breidenbruch rund 500 Meter in südliche Richtung zum Wanderparkplatz hin. Zwar gebe es immer noch einige Unverbesserliche, die versuchen, über die Siedlung an den See zu kommen, sagt Mehlmann, „aber das hält sich zum Glück in Grenzen.“ Die häufige Präsenz der Ordnungsamtsmitarbeiter tut ihr Übriges. „Sie lassen sich immer öfter sehen — das schreckt ab“, sagt Mehlmann.
Eigentlich sind sowohl das Baden im als auch das Grillen am Elbsee verboten — doch allzu oft wird sich daran nicht gehalten. Mehlmann: „Darum geht es uns auch nicht. Die Leute sollen ja ihren Spaß haben und auch kommen.“ Und dass der eine oder andere einen Sprung ins Wasser wage und danach zur Stärkung den Grill anschmeiße, sei ebenfalls in Ordnung. „Aber das Ganze hatte in den vergangenen Jahren doch Überhand genommen. An einen gemütlichen Sommerabend im Garten oder auf der Terrasse war wirklich nicht zu denken“, sagt Mehlmann.