Feuerwehr rückt zusammen

Trotz der Enge im Container ist die Übergangslösung immer noch besser als die alte Wache.

Haan. Michael Leupold lehnt sich entspannt zurück. „Im Moment ist es ruhig“, sagt der 32 Jahre alte Oberbrandmeister, der am Montagnachmittag den Dienst in der Nachrichtenzentrale der Feuerwache versieht. Leupold ist nicht nur entspannt, er ist auch zufrieden. Obwohl er und seine Kollegen sich noch bis Jahresende den begrenzten Raum der Container teilen müssen, gefällt es ihm in den provisorischen Arbeitsräumen ganz gut. „Es ist viel besser als auf der alten Wache“, sagt er. „Dort lag unter unserer Zentrale die Heizungsanlage. Da wurde es im Sommer selbst in der Nacht nicht kühl“, erinnert er sich.

Inzwischen erinnern nur noch die Fahrzeughalle sowie die alte Schreinerei und die alte Scheune des Bauhofs an die unzumutbaren Zustände, die in den Räumen an der Nordstraße geherrscht haben. Der Rest des Gebäudekomplexes wurde bereits abgerissen, und die Arbeiten für den Neubau — zwei Bodenplatten wurden bereits gegossen — laufen auf Hochtouren. Schließlich soll bereits Ende des Jahres die neue Wache bezogen werden. Solange müssen sich die Einsatzkräfte in den modernen Containern arrangieren.

In das Loblied für das Provisorium mag Feuerwehrchef Carsten Schlipköter nur bedingt einstimmen: „Natürlich sind die räumlichen Bedingungen schon besser als in unserer alte Wache. Aber eine Feuerwache besteht aus Funktionalität, und die ist zurzeit gar nicht gegeben.“ Über das gesamte Stadtgebiet seien die verschiedenen Bereiche verteilt: Die Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr stehen in der ehemaligen Sporthalle an der Feldstraße, während der Atemschutz im ehemaligen Schwimmbad im Bürgerhaus Gruiten untergebracht wurde. „Aber der Kompressor steht hier“, sagt Schlipköter. Das bedeute, dass die Sauerstoffflaschen in der Wache gefüllt, aber im Bürgerhaus überprüft werden müssen. „Wir haben kein Riesenproblem, aber viele kleine Probleme“, sagt er und versichert: „Die lassen sich alle lösen.“

Dennoch ist er froh, wenn sich die Zahl der Großeinsätze derzeit in Grenzen hält. „Die beiden Brände in den vergangenen Wochen haben uns logistisch bis an unsere Grenzen gebracht“, sagt Schlipköter. Nebenbei führt er unzählige Gespräche über Planung und Bau der neuen Wache. Zudem muss er dafür sorgen, dass der Dienstbetrieb läuft. Kein einfaches Unterfangen, wenn die Lastwagen in der Einfahrt stehen oder sich gar im Schlamm der Baustelle festfahren. „Dann muss ich mal deutlich werden und die Prioritäten verschieben“, sagt Schlipköter. Er freut sich über jeden regenfreien Tag mit milderen Temperaturen. „Wir tragen hier ja auch jede Menge Schlamm in die Räume“, sagt er. Aber das ist nur eines der kleineren Probleme.