Flüchtlingsheim: Sicherheitsdienst steht auf Abruf bereit

Als Cityservice ist eine private Firma in der Stadt unterwegs und kann auch am Wohnheim eingesetzt werden.

Haan. In mindestens drei Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen sollen Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen Gewalt gegen Flüchtlinge angewendet haben. Ein Skandal, der Martin Sahler vom Caritas-Fachdienst für Integration und Migration in Mettmann betroffen macht: „Ich bin kein Freund von privaten Sicherheitsdiensten.“

Seit 2008 kümmert sich die Caritas im Auftrag der Stadt um Wohnungslose, und dieser Auftrag hat sich längst auch auf die Betreuung von Flüchtlingen ausgedehnt. Städtische Mitarbeiter sehen ebenfalls nach dem Rechten. Und darüber hinaus hat auch in Haan ein privater Sicherheitsdienst den Auftrag, sich bei Bedarf um Flüchtlingsheime zu kümmern — allerdings in einem weitaus anderen Umfang, als dies beispielsweise in Burbach der Fall war, wo die Misshandlungen von Flüchtlingen als erstes bekannt wurden.

„Die Sicherheitsleute haben keine Wächterfunktion“, sagt Ordnungsamtsleiter Michael Rennert. Vielmehr arbeitet der Sicherheitsdienst auf Abruf — vor allem in der warmen Jahreszeit, „wenn wir erwarten können, dass draußen sehr viel los ist“, erläutert der Ordnungsamtsleiter. Im laufenden Jahr hätten die privaten Sicherheitsleute einmal eingreifen müssen, als sich Nachbarn über Ruhestörungen beklagten.

Die Mitarbeiter seien lediglich mit den so genannten „Jedermannsrechten“ ausgestattet, die auch sonst jeder Bürger habe. So dürfen die Sicherheitsleute andere Menschen weder durchsuchen, noch festnehmen. Der Ordnungsamtsleiter ist sicher, dass der beauftragte Sicherheitsdienst seine Grenzen kennt. So sei die beauftragte Firma zertifiziert und habe ihre Mitarbeiter entsprechend ausgebildet. „Außerdem hat sie Referenzen.“

In der Sitzung des Ausschusses für Ordnungsangelegenheiten am 6. November will das Ordnungsamt einen Tätigkeitsbericht ablegen. Dann wird auch der private Sicherheitsdienst Thema sein.

10 000 Euro stehen im Haushalt der Stadt Haan zur Verfügung, um ihn beauftragen zu können. „Das haben wir letztes Mal deutlich unterschritten, und auch dieses Jahr werden wir den Betrag wohl nicht voll ausschöpfen“, erzählt Rennert.