Freie Fahrt durch Sackgassen
GAL-Fraktion hat die Radwege unter die Lupe genommen und präsentiert jetzt Vorschläge.
Haan. „Wir meinen, Haan sollte deutlich fahrradfreundlicher werden“, sagt die GAL-Fraktionsvorsitzende Petra Lerch. Ihre Fraktion hat deshalb die Radwege in der Stadt genauer unter die Lupe genommen. Dabei kam ein erster, preiswerter und leicht umsetzbarer Vorschlag heraus: Bei vermeintlichen Sackgassen sollte kenntlich gemacht werden, dass Radfahrer (und Fußgänger) den Weg trotzdem nutzen können.
„Diese Maßnahme erspart dem Radfahrer bisweilen erhebliche Umwege“, schreibt Lerch in einem Brief an Bürgermeister Knut vom Bovert.
„Es geht uns nicht unbedingt darum, ein komplettes, separates Radwegenetz zu fordern, sondern vielmehr darum, die Fahrmöglichkeiten für Radfahrer sicher und akzeptabel zu gestalten“, begründet Lerch den Vorschlag der GAL. Das Mehr an Sicherheit würde dadurch erreicht, dass Radler auf ruhigeren Strecken fahren und dem Autoverkehr auf den Hauptstrecken ausweichen könnten.
Neu ist der Vorschlag der GAL nicht. In Solingen wird er laut Lerch schon flächendeckend umgesetzt. Das Zauberwort in der Straßenverkehrsordnung heißt „Durchlässige Sackgasse“. Das entsprechende Verkehrsschild sieht wie das herkömmliche Sackgassen-Schild aus, zeigt aber über dem roten Querbalken durch ein Fahrrad- und Fußgängersymbol an, dass der weitere Weg für diese Verkehrsteilnehmer frei ist. Damit die Kosten im Rahmen bleiben, regt die Fraktion an, dass nur die Sackgassen-Schilder, die sowieso erneuert werden müssen, durch ein neues Verkehrszeichen ersetzt werden. „In allen anderen Fällen reicht es völlig aus, durch einen Aufkleber die Durchlässigkeit kenntlich zu machen“, so Lerch.
Von diesen Fällen gibt es in Haan eine ganze Reihe, wie die GAL herausgefunden hat. Zum Beispiel an der Straße „Im Grund“. Dort gibt es eine Verbindung zur Thienhausener- und Wilhelmstraße, die für Radfahrer und Fußgänger freigegeben werden könnte. Ein anderes Beispiel ist der Hahnenfurther Weg. Dort wäre es wichtig, die Befahrbarkeit kenntlich zu machen, weil die Zufahrt zur ehemaligen Werkstraße der Kalkwerke die Verbindung zum Radwanderweg auf der Niederbergbahntrasse darstellen soll.