Großer Andrang bei TTIP-Vortrag

Der Referent kam zu spät, weil er im Stau steckte.

Foto: Tim Krüger

Hilden. Mehrere hundert Gäste haben Isabell Schnitzler-Keller und Markus Keller im Autohaus zur 14. Auflage des „Forums“ empfangen — darunter wieder etliche bekannte Persönlichkeiten. Die beiden Geschäftsführer hatten Dr. Ulrich Schoof von der Bertelsmann-Stiftung als Referenten gewinnen können — zum Thema Freihandelsabkommen (kurz: TTIP), das auch und gerade Händler und Unternehmer stark interessiert.

Die Kritik an dem Vorhaben will nicht abreißen. Das liegt zum einen daran, dass mit TTIP zwei sehr unterschiedliche Systeme zusammenfinden sollen, zum anderen ist das ganze Verfahren intransparent und hat dadurch das Vertrauen der deutschen Bevölkerung nachhaltig verlosen. Das räumte Schoof ein — und zugleich mit Vorurteilen auf. So gibt es bisher keinen von der EU-Kommission vorgelegten Text, über den zu verhandeln wäre: „Inhalte sind deswegen höchst spekulativ.“ Es gehe darum, Zölle und Beschränkungen zu senken — und sich bei Verfahren auf gemeinsame Standards zu einigen. Streitpunkt sei auch der Investorenschutz und damit die Schiedsgerichte, „die übrigens eine alte deutsche Erfindung sind.“ Die Gäste hörten sich die wirtschaftlichen Vorteile, die in dem Abkommen liegen, interessiert an — und nutzten das Forum, um Fragen zu stellen und sich bei einem köstlichen Büfett zu unterhalten. Dazu hatten unter anderem Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt, die Gebrüder Braun, Olaf Tkotsch von der Capio-Klinik, Norbert Roth, Ex-Chef des Industrievereins, Ralf Krämer vom Verein Stadtmarketing und Stadtwerke-Chef Hans-Ullrich Schneider Gelegenheit. Ihm hing der Stromausfall vom Samstag noch ein wenig nach, der ihn beim Empfang für Ex-Feuerwehrchef Janeck einholte. „Gott sei Dank haben wir eine solche Lage wirklich sehr selten.“ Die Möglichkeit zu Gespräch und Fingerfood gab es ungewöhnlich früh: Weil Referent Schoof im Stau stand — er kam von Bielefeld — verzögerte sich der Beginn des Vortrags