Digitale Veranstaltung in Haan Bürger sollen bei Klimaprojekt mitwirken

Haan · Klimamanagerin Janine Müller hofft auf eine rege Teilnahme bei der Auftaktveranstaltung am 16. Dezember.

 Die Haaner Klimamanagerin Janine Müller (zweite von rechts vorne) bei der Übergabe der Kindermeilen.

Die Haaner Klimamanagerin Janine Müller (zweite von rechts vorne) bei der Übergabe der Kindermeilen.

Foto: Stadt Haan

Janine Müller will den Klimaschutz in Haan vorantreiben. 2022 soll dazu ein Integriertes Klimaschutzprojekt (IKK) entwickelt werden. Den Auftakt dazu macht jetzt ein Bürgerbeteiligungsformat am Donnerstag, 16. Dezember, pandemiebedingt in digitaler Form.

Alle interessierten Bürger sind dazu ab 18 Uhr eingeladen, sich von zu Hause oder von unterwegs zuzuschalten, zu lauschen und aktiv mitzudiskutieren. „Ziel für die Abendveranstaltung ist es, gemeinsam eine Vision für die klimafreundliche Gartenstadt Haan zu entwickeln“, erklärt die Klimaschutzmanagerin. Konkret soll es darum gehen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen? Mit welcher Zielsetzung? Oder wer was umsetze.

Janine Müller hat im Februar bei der Stadt Haan ihre durch den Bund geförderte Stelle zur Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzepts angetreten. In der Zwischenzeit wurden bereits einige Mitmachaktionen umgesetzt und die sechs Arbeitsgruppen des Runden Tisches Klimaschutz haben sich etabliert und erste, konkrete Maßnahmenideen für das Konzept entwickelt.

Fokus beim Integrierten Klimakonzept soll die Bürgerbeteiligung sein. „Denn wenn man alle einbindet, dann findet man eher Erfolg“, weiß Müller. Am 12. Januar sollen dann ein Runder Tisch Klimaschutz und Workshops folgen. Ziel ist es, dass im Juni das Konzept im Ausschuss für Umwelt und Mobilität beschlossen werden kann. „Eine Beteiligung ist nicht nur über Wortmeldungen, sondern auch über interaktive Online-Abstimmungen möglich“, erläutert die Klimamanagerin. So sei sichergestellt, dass auch bei sehr großen Teilnehmerzahlen alle etwas beitragen können. Die Ergebnisse werden als Wortwolken oder Diagramme angezeigt.

Büro Gertec hat 40 Jahre Erfahrung im Klimaschutz

 Mit ins Boot geholt hat sich die Stadt Haan das Planungsbüro Gertec, das 40 Jahre Erfahrung im Klimaschutz hat. Künstlerin Christa Fajen soll den Prozess visuell anhand von „Graphic Recording“ begleiten. Darunter versteht man das visuell mit Zeichnungen unterstützte Protokollieren von Kernaussagen auf jeder Art von Veranstaltung. Eine Vorstellung, was das ist, bekommen die Bürger anhand einer Postkarte, die Fajen als Einladung für die Auftaktvorstellung am 16. Dezember entworfen hat. Müller hofft, dass diese Chance möglichst viele Bürger nutzen und online mitentscheiden werden.

Bereits in den vergangenen Wochen war die junge Klimaschutzmanagerin mit vielen Aktionen aktiv. „Ich hatte die Ehre, am 8. November gemeinsam mit Vertretern des Klima-Bündnisses die europaweit gesammelten Kindermeilen der Jahre 2020 und 2021 an die zuständige UN-Sekretärin Patricia Espinosa zu übergeben und auch einige Worte mit ihr zu wechseln“, erläutert Müller. Als Kindermeilen-Botschafterin reiste sie so zur Weltklimakonferenz in Glasgow. In einem Kurzvortrag stellte sie die Umsetzung der Kampagne auf kommunaler Ebene vor und berichtete von den Erfahrungen und Erfolgen in Haan. Etwa zwei Drittel der Haaner Kindertagesstätten hatten sich an der in diesem Jahr erstmalig in Haan umgesetzten Aktion des Klima-Bündnisses beteiligt. Dabei hatten die Kinder über klimafreundliche Alltagswege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller oder auch dem Öffentlichen Nahverkehr mehr als 5000 grüne Meilen gesammelt.

Eine Forderung, die bei der Konferenz immer wieder im Raum stand, sei die Partizipation und Zusammenarbeit von Politikern, Wissenschaftlern, Praktikern, Jugendlichen und durch den Klimawandel Betroffenen gewesen –im Endeffekt seien das mehr oder weniger alle. „Wir tragen beim Klimaschutz nicht nur die Verantwortung für unser Wohlergehen, welches – wie das Hochwasser in Gruiten eindrücklich gezeigt hat – zunehmend bedroht ist, sondern auch das Wohlergehen der Menschen in den Least Developed Countries im Globalen Süden, welche marginal zum menschgemachten Klimawandel beigetragen haben, aber durch diesen oft am schlimmsten getroffen werden“, betont Müller.