Geschäftsjubiläum am Alten Markt Kaffee und Küsse zum zehnten Geburtstag

Haan · Seit zehn Jahren gibt es das Eckcafé „Karabusta“ in Haan. Anlässlich des Jubiläums feiert Selgio Karademir zu Live-Musik und Kaffeespezialitäten zwei Tage lang mit seinen Gästen.

Feiern zehn Jahre Karabusta in Haan: Jona Kula und Selgio Karademir (r.).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es duftet nach frisch gerösteten Kaffeebohnen im Café Karabusta am Alten Markt. Langsam füllt sich in der Kaiserstraße 67 das gemütliche Kaffee mit dem südamerikanischen Flair, den Sesseln, den großformatigen Porträts sowie der Landkarte an der Wand. Künstler und Musiker bereiten sich auf ihren Auftritt auf einer großen Bühne vor dem Café vor. „Ich möchte meinen Gästen gerne etwas zurückgeben. Viele sind mir seit zehn Jahren richtig ans Herz gewachsen. Deshalb feiern wir das zehnjährige Jubiläum mit Kaffee, Musik und Tanz“, sagt Cafébesitzer Selgio Karademir.

Während das Team des Cafés unermüdlich verschiedene Kaffeesorten für die Gäste zubereitet, serviert der 49-Jährige seinen Stammkunden in der Ecke einen Zimtkaffee mit Sonnenmotiv sowie einen Cappuccino mit Rosenmilchschaum und Himbeergebäck.

Gegenüber der Kaffeebar befindet sich ein großes Regal mit verschiedenen Kaffeesorten aus der hauseigenen Rösterei. Ein Etikett mit dem Namen „Black Pearl“ fällt auf und erinnert an Piratenromantik und Filmgeschichte. „Ich fühle mich tatsächlich wie ein echter Pirat, weil ich ständig in der ganzen Welt unterwegs bin. Der Kaffee ,Black Pearl’ ist für mich ein besonders kräftiger Kaffee, den ich sehr mag“, sagt Selgio Karademir, dessen Eltern aus der Türkei stammen. Er selbst wurde in Deutschland geboren. In Haan lebt er seit 40 Jahren. Zum Kaffee kam er durch einen Zufall.

Den Kaffee vom Strauch bis in die Tasse begleitet

„Wir haben hier vor zehn Jahren in dem Eckcafé angefangen. Mittlerweile habe ich fünf Filialen und eine Großrösterei“, so der Barista, der in Mettmann selbst Kaffee röstet und verkauft. „Seit sechs Jahren besitzen wir sogar eine Kaffeeplantage in der Dominikanischen Republik. Dazu importiere ich Sorten aus Guatemala, Indien, Brasilien und Mexiko, die wir hier anbieten“, sagt Selgio Karademir. Der Cafébesitzer hat sogar schon dreimal selbst auf seiner Plantage Kaffeebohnen gepflückt. „Vom Feld, in die Maschine, in die Tüte und dann in die Tasse. Ich habe den ganzen Produktionsprozess erlebt. Kaffee ist ein sehr wertvolles Produkt, das viel mehr geschätzt werden sollte“, meint der 49-Jährige, der sein Wissen gerne an seine jungen Kollegen weitergibt.

„Es ist hier sehr familiär. Ich habe alles von Selgio für meine Arbeit als Barista gelernt“, so Izzet Yazici, der mehrmals die Woche aushilft. „Die Qualität des Kaffees ist das Wichtigste, denn stimmt der Geschmack, wird alles zum Genuss“, sagt Karademir, der 2004 das erste Mal in einem Café in Köln kellnerte. „2009 habe ich meine Barista-Schulung gemacht. Seitdem habe ich an vielen Meisterschaften teilgenommen und 2019 sogar die deutsche Barista Championship gewonnen“, sagt der Cafébesitzer stolz, der Stammkunden jeden Alters hat. „Die Gäste dürfen hier herumhängen. Ich sage ihnen immer „Bitte fühlt euch wie im eigenen Wohnzimmer zuhause.“

Später möchte Selgio Karademir an die türkische Riviera ziehen. Bis dahin röstet der Kaffeeliebhaber erst einmal weiter Kaffeebohnen für seine Gäste. „Mein Tipp: Ein Espresso kann auch ohne Zucker wie eine kleine Geschmacksexplosion im Mund sein“, sagt Selgio Karademir und stellt drei Tassen mit Espresso ohne Zucker für die Musiker auf den Tisch.