Siebenwöchige Bauarbeiten in Gruiten Kita Heinhauser Weg erhält neues Dach

Haan · Das neue Dach soll nicht nur länger halten als das alte, sondern auch ökologischer sein. Denn es enthält eine integrierte Photovoltaik-Anlage.

So sieht die Kita Heinhauser Weg aktuell aus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(tg) Seit fünf Wochen stehen die Gerüste, sieben Wochen sollen die Bauarbeiten noch dauern: Die Kindertagesstätte der evangelisch-reformierten Gemeinde im Zentrum von Gruiten-Dorf wird gerade auf Vordermann gebracht. Das Zinkblechdach, das Ende der 1980er Jahre beim Einzug der Einrichtung in das Gebäude der ehemaligen Weberei Edelhoff angebracht wurde, war marode. Die Feuchtigkeit in unmittelbarer Nähe zur Düssel hatte ihm stark zugesetzt. Schlimmer noch: „Bei einer Probeöffnung des Daches haben wir Dachstuhlschäden durch Marder festgestellt“, berichtet Baukirchmeister Burkhardt Ibach.

Da es das Ziel der Evangelischen Kirche ist, bis 2035 treibhausgasneutral zu sein, entschloss man sich in Gruiten, bei der Renovierung zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zusätzlich zur neuen Ziegeldachdeckung wird eine Photovoltaik-Anlage eingebaut. Ibach: „Die Denkmalbehörde wollte erst nicht mitspielen. Aber der Ziegellieferant bietet eine ins Dach integrierte PV-Anlage, die dann zugelassen wurde.“ Diese besteht nicht aus den klassischen Platten, sondern aus rund 110 etwa 30 mal 90 Zentimeter großen Modulen. Die Leistungsfähigkeit: 30 Kilowatt-Peak. „Damit ist die Wärmepumpe der Kita komplett versorgt, der Überschuss wird ins öffentliche Netz eingespeist“, erklärt Ibach. Er kalkuliert, dass sich die Kosten der Anlage von 30 000 Euro in sechs bis sieben Jahren rentiert haben werden.

Auch die gesamte nach Westen gelegene Fensterfront wird derzeit ersetzt. Insgesamt schlagen die Baumaßnahmen mit 650 000 Euro zu Buche. Davon übernimmt der Landschaftsverband Rheinland 330 000 Euro, den Rest zahlt die Kirchengemeinde. „Die zehn Presbyter waren untereinander einig, dass es so gemacht werden muss. Die Kita ist ein wichtiger Faktor unserer Gemeindearbeit“, unterstreicht Ibach.

Der reguläre Betrieb geht trotz allem weiter. Die Baustelle ist so gesichert, dass den 60 Kindern, die hier versorgt werden, keine Gefahr droht. Und die sind begeistert. Ibach: „Die Kinder haben schon in strömendem Regen auf der Bank gesessen und den Bauarbeitern zugeschaut.“

(tg)