Nach Zugbrand in Gruiten L357-Baustelle bringt Schienen-Ersatzverkehr in Bedrängnis
Update | Haan · Die Navis wollten die Ersatzbusse nach Sperrung der Bahnstrecke über die Millrather Straße zum Bahnhof leiten.
(peco/-dts) Es war ein spektakulärer Anblick, als am Donnerstag gegen 18 Uhr im Triebwagen eines sogenannten Werkstatt-Zuges kurz hinter dem Bahnhof Gruiten ein Brand ausbrach, der die Feuerwehren aus Haan, Hilden und Erkrath stundenlang auf Trab hielt. Die starke Rauchentwicklung verbunden mit der Gefahr durch die Oberleitung der Bahnstrecke – das alles hatte etwas Abenteuerliches.
Ein Abenteuer der ganz anderen Art erlebten jedoch die Fahrgäste des eingesetzten Schienenersatzverkehrs. Als die Deutsche Bahn den S-Bahnverkehr einstellte und durch den Schienenersatzverkehr ablöste, hatten viele Busfahrer wegen der momentanen Sperrung der L357 ein Problem.
Baustelle ist Problem für den Schienenersatzverkehr
Gruitener berichteten, die Navis der Busse hätten den Verkehr aus Millrath über die Millrather Straße zum Bahnhof Gruiten leiten wollen. Dann aber blieben zum Umfahren der Baustelle nur die schmalen Straßen im Wohnviertel – und die sind unpassierbar für einen Gelenkbus.
Ein Anwohner des Lindenwegs berichtete am Freitag, er habe Donnerstag gegen 22.30 Uhr einem Fahrer, der zu Fuß den Weg auskundschaftete, derweil der Bus hinter der Sperrbake in Brückennähe stand, den erforderlichen Umweg beschrieben. Der Fahrer habe dann rückwärts auf die Ellscheider Straße rangieren müssen, um rechts über die Niederbergische Allee fahren zu können.
Was war geschehen? Ein Triebwagen des Service-Fahrzeugs war am Donnerstag kurz nach 18 Uhr unweit des Gruitener Bahnhofs auf der Strecke in Richtung Hochdahl in Brand geraten. Drei Personen, die sich zu dieser Zeit in dem Triebwagen befanden, hatten die Rauchentwicklung bemerkt und noch versucht, das Feuer von Hand zu löschen, mussten jedoch schnell aufgeben.
Die Haaner Feuerwehr wurde alarmiert und sah sich wenig später einer schwierigen Einsatzlage gegenüber. Nicht nur, dass das hartnäckige Feuer nur schwer zu löschen war – die Bahn musste auch die Strecke für den Verkehr sperren. Und außerdem galt es, dafür Sorge zu tragen, dass niemand durch die Oberleitungen in Gefahr geraten konnte.
Störungen im Bahnverkehr dauerten bis Freitag an
Die Löscharbeiten dauerten bis zum späten Abend. Wie Haans Feuerwehr-Sprecher Mirko Braunheim bestätigte, war auch die Hildener Wehr im Einsatz, aber auch Kräfte aus Erkrath. Die Einsatzkräfte aus der Itterstadt besetzten die Haaner Wache so lange, wie die Kollegen an der Bahnstrecke mit den Löscharbeiten beschäftigt waren. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.
Die Sperrung der Bahnstrecke hatte einige negative Auswirkungen auf den Zugverkehr. S-Bahnzüge wurden über ein Nebengleis an der havarierten Lok vorbeigeführt; deshalb hielten S-Bahnzüge nicht in Gruiten. Es kam zu Verspätungen und Ausfällen. Die Störungen zogen sich bis in den Freitag.