Haan Kurs stärkt das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen

Haan · Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Starke Mädchen – starke Frauen“ wurde im Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Haan ein Wendo-Kurs angeboten.

Bei Wendo lernen die Mädchen, sich zu behaupten.

Foto: Parea

(Red) Selbstbehauptung und Selbstverteidigung – dass hinter diesen Begriffen weit mehr steckt als das bloße Abwenden von Handgreiflichkeiten, konnten Mädchen aus der Sahle-Wohnanlage in Haan in Erfahrung bringen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Starke Mädchen – starke Frauen“ wurde im Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt ein Wendo-Kurs angeboten

Direkt nach dem Kennenlernen fand Trainerin Carmen Uhlenbrock heraus, für welche alltäglichen Situationen die Teilnehmerinnen zwischen 7 bis 14 Jahren Ratschläge und Tipps gebrauchen könnten: „Auf dem Schulhof oder im Bus, wenn mich Jungs ärgern“, rief eines der Mädchen, „wenn ich mich mit meiner Schwester um mein Spielzeug streite oder sie unerlaubt in meinem Tagebuch liest“, ein anderes. In verschiedenen Rollenspielen und Diskussionen ging die kleine Gruppe diese und diverse andere Szenarien durch, um sich beim nächsten Mal sicherer zu fühlen.

Obwohl die Namensherkunft von Wendo („Wen“ als Kürzel für das englische „Women“, „Do“ in Anlehnung an Budo-Kampfkünste) eine Nähe zu Kampfsportarten impliziert, bleiben körperliche Reaktionen der letzte Ausweg: „Es geht vielmehr darum, Situationen zu verstehen, klare Grenzen zu setzen und sich im Zweifel Hilfe zu holen“, erklärte Carmen Uhlenbrock, die sich schon seit mehr als 30 Jahren der Vermittlung von Wendo widmet.

Da Konflikte aber auch trotz aller Bemühungen körperlich eskalieren können, ging die Gruppe zum Ende der Veranstaltung wichtige Befreiungsgriffe und Befreiungstaktiken durch. Abgerundet von einigen künstlerischen Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins fiel das Fazit aller durchweg positiv aus. Wieviel Stärke in ihnen steckt, konnten die Mädchen anhand des Brettes sehen, das sie wahlweise zertreten oder zerschlagen und anschließend künstlerisch gestaltet haben.

„Selbstverständlich vermittelt ein eintägiger Kurs nur Grundlagen. Dafür hatte ich aber den Eindruck, dass die Mädchen eine Menge gelernt und für ihren Alltag mitgenommen haben“, erklärte die Projektverantwortliche Melanie Horter.

Das Bildungsprojekt „Starke Mädchen – starke Frauen“, organisiert von der gemeinnützigen Dienstleistungsgesellschaft Parea und gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie, hilft in wöchentlichen Workshops jungen Mädchen dabei, ihre Stärken und Interessen kennenzulernen. Von gesunder Ernährung über IT-Sicherheit bis hin zu handwerklichen Aktivitäten werden verschiedene Themenbereiche abgedeckt.

(isf)