Straßenbau-Projekte in Haan Vorentwurfsplanung liegt vor

Haan · Für den Ausbau und neuen Verlauf der Kreisstraße 5 gibt es mittlerweile eine Vorentwurfsplanung. In allen Varianten gilt aber Tempo 40.

Enger Gehweg auf der Martin-Luther-Straße: Auch für dieses Problem gibt es mehrere Lösungsansätze in der Vorentwurfsplanung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(peco) Es ist eines der meistdiskutierten Straßenbau-Projekte in Haan – die Neuausrichtung und Sanierung der Martin-Luther-Straße und Turnstraße als Kreisstraße 5. Der mit Spannung erwartete Ausbau soll zwar erst 2023 erfolgen, mittlerweile gibt es aber eine Vorentwurfsplanung. Das Ingenieurbüro Bockermann/Fritze hat sie erstellt und offenbar im November vergangenen Jahres bereits der Kreisverwaltung unter Einbeziehung der Stadt Haan vorgestellt.

Laut bisherigen Informationen wurden dabei für die Martin-Luther-Straße insgesamt sechs Varianten präsentiert. Die Bandbreite ist groß: So gibt es beispielsweise einen Vorschlag mit einer 3,5 Meter breiten Fahrbahn mit jeweils einem Fahrradstreifen auf beiden Seiten (1,5 Meter) plus Gehweg rechts und links (zwischen 1,35 und 1,37 Meter). Ein anderer sieht die Fahrbahn bei 4 Meter, weist dafür aber nur einen Fahrradstreifen auf, der für beide Richtungen gilt (2,5 Meter) und hat Gehwege zwischen 1,32 und 1,34 Meter Breite. Es gibt sogar eine Variante mit 3,5 Meter Fahrbahnbreite, einem Fahrrad-Schutzstreifen von 1,5 Metern sowie einem Parkstreifen für Autos (2 Meter Breite). Die Gehwege weisen bei dieser Konstellation eine Breite von 1,28 beziehungsweise 1,25 Meter auf. Und auch eine simple Variante mit vier Metern Fahrbahnbreite sowie einem jeweils 2,5 Meter breiten kombinierten Geh- und Radweg wäre denkbar.

Große Unterschiede im Vergleich der einzelnen Möglichkeiten gibt es offenbar nicht nur beim Parkplatzangebot – die Anzahl der Stellplätze schwankt je nach Variante zwischen fünf und 28 –, sondern auch bei der Baumbepflanzung: In der baumfreundlichsten Ausarbeitung sind neun vorgesehen, es gibt aber auch einen Vorentwurf, der gänzlich ohne Baumpflanzung auskommt.

Lärmgeplagte Anwohner wünschen sich Maßnahmen

Eines ist allen Varianten aber gemeinsam: Auf der Fahrbahn gilt Tempo 40 als Höchstgeschwindigkeit. Vor allem die lärmgeplagten Anwohner wünschen sich effektivere Entschärfungs-Maßnahmen, die mindestens Tempo 30 einschließen.

Unterstützung kommt in diesem Zusammenhang von der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan, die auf einstimmige Beschlüsse der Verkehrsministerkonferenz vom April 2021 verweist, mit denen die Tempo-30-Anordnung in der Straßenverkehrsordnung zur „Sicherheit und Attraktivität des Fußverkehrs“ künftig vereinfacht werde. „Die WLH-Fraktion kämpft auch 2022 weiterhin für den Erhalt von Tempo 30 in der Südstadt und wir stellen uns entschieden gegen das aktuelle Ansinnen des Kreises auf Tempoerhöhung nach Umbau“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zum Thema machen will die WLH das ganze bereits in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Mobilitätsausschusses, der am 20. Januar im Schulzentrum Walder Straße tagt. Dort legt die SPD einen Antrag zur „Verkehrsreduzierung im Bereich Am Ideck, Walder Straße und Königgrätzer Straße“ vor, der ein ganzes Bündel an Maßnahmen vorsieht: von Verengung des Straßenprofils (Einfahrt in die Walder Straße in Richtung Gesamtschule), über optische Umgestaltungen (Einfahrt in die Straße Am Ideck von der Kreuzung Königgrätzer/Walder Straße aus), bis hin zur Erschwernis der Einfahrt von der Kampstraße in die Straße Am Ideck. Auf diesem Antrag möchte die WLH jetzt mit einem eigenen Vorstoß aufsatteln: Verkehrsreduzierende Maßnahmen in der Südstadt dürften nicht isoliert auf einzelne Straßen hin betrachtet werden, sondern in Gesamtschau der aktuellen Vorentwurfsplanungen, heißt es da. In der nächsten Sitzung solle daher die aktuelle Vorentwurfsplanung des Kreises zur Turnstraße/Martin-Luther-Straße öffentlich vorgestellt werden, „so dass hier auch die Auswirkungen in Gänze auf die angrenzenden Straßen erkennbar sind“.