Lehrer überrascht So viele positive Tests gab es in den Schulen in Hilden und Haan
Hilden/Haan · Am Montagmorgen sind alle Schüler in Hilden und Haan auf Corona getestet worden – egal ob sie bereits geimpft oder genesen sind. Die Ergebnisse überraschen die Lehrer.
Überrascht und glücklich zeigten sich am Montagvormittag viele Lehrer, nachdem die Corona-Tests zum Schulstart zum großen Teil negativ ausfielen. „Wir hatten nur drei positive Tests“, erklärt beispielsweise Sabine Klein-Mach, Leiterin der Hildener Marie-Colinet-Sekundarschule. „Von fast 900 getesteten Personen – Beschäftigte, Schülerinnen und Schüler – waren zwei Schülerinnen und Schüler im Schnelltestverfahren positiv“, erklärt Guedo Wandrey, Rektor der Wilhelmine-Fliedner-Gesamtschule. „Bei uns gab es keinen einzigen positiven Test – das hat mich wirklich überrascht“, berichtet Rolf-Olaf Geisler, Leiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums. Auch in Haan gab es kaum positive Schnelltest-Ergebnisse. Viele Lehrer in beiden Städten hatten angesichts der Omikron-Welle mit anderen Ergebnissen gerechnet.
Schüler, Lehrkräfte und weitere Beschäftigte an den Schulen in NRW sollten am ersten Schultag nach den Ferien auf das Coronavirus getestet werden – in den weiterführenden Schulen haben sich die Schüler mit Schnelltests getestet, in den Grundschulen gab es PCR-Pool-Tests, die bis spätestens Dienstagmorgen ausgewertet werden. An den regelmäßigen Tests in den Schulen müssten auch Geimpfte und Genesene teilnehmen, hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zuvor mitgeteilt. Diese erweiterte Testpflicht solle für zusätzliche Sicherheit im Schulbetrieb sorgen. Die Corona-Tests reagieren laut Ministerium auf alle bekannten Virusvarianten einschließlich der Omikron-Variante. Die engmaschigen Testungen seien eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Kinder und Jugendlichen auch während der Pandemie ihr Recht auf Bildung in den Schulen wahrnehmen könnten, hatte Gebauer im Vorfeld des Schulstarts betont.
„Am Wochenende hatten sich bei mir bereits einige Eltern gemeldet, dass ihre Kinder positiv getestet worden seien und in Quarantäne blieben“, erklärt Sekundarschul-Leiterin Sabine Klein-Mach. Auch am Bonni habe es über die Ferien ein paar positive Fälle gegeben, erklärt Rolf-Olaf Geisler.
Montags, mittwochs und freitags werden Tests durchgeführt
Am Test-Prozedere habe sich eigentlich nichts geändert: „Wir testen unsere Schülerinnen und Schüler seit Monaten immer montags, mittwochs und freitags“, erklärt Sabine Klein-Mach: In einem Raum an der Hildener Sekundarschule werden die Tests zentral gelagert. Vor dem Unterricht holt der Lehrer die Schnelltests dort ab und führt sie in der Klasse mit den Schülern durch. Nach 15 Minuten, der Unterricht läuft dann bereits, können die Ergebnisse abgelesen werden. Immer mal wieder tauchen dabei positive Fälle auf. „In der Zeit, in der die Maskenpflicht ausgesetzt war, stiegen die Zahlen merklich an“, erklärt Sabine Klein-Mach. Als die Schüler nach drei Wochen wieder Maske tragen mussten, gingen die Zahlen wieder zurück, erklärt die Schulleiterin. „Allerdings hatten wir vor den Weihnachtsferien zwei komplette Klassen in Quarantäne“, sagt sie. Wenn vier oder mehr Kinder aus einer Klasse positiv getestet worden sind, müsse die gesamt Klasse in Quarantäne.
Bisher mussten sich geimpfte oder genesene Schüler nicht testen lassen – doch das ist seit Montag anders. Auch sie geben eine Probe ab. „Ich befürchte, dass nur eine Frage der Zeit ist, bis auch an den Schulen die Infektionszahlen steigen“, sagt Sabine Klein-Mach. Und: „Ich hoffe, dass wir den Präsenzunterricht aufrecht erhalten können – aber wir wissen nicht, wie sich die Zahlen entwickeln.“
Eine Rückkehr in den Distanzunterricht ist für Rolf-Olaf Geisler keine Option: „Meiner Meinung nach ist der Präsenzunterricht die richtige Wahl. Wechselunterricht bedeutet für Lehrer und Schüler eine extrem hohe Belastung.“
Da in den weiterführenden Schulen bislang dreimal wöchentlich Tests durchgeführt werden, haben die Tests zum Schulstart auch die Schulen in Haan vor keine sonderlichen Herausforderungen gestellt. „Unsere Schüler sind vor der ersten Stunde getestet worden. Da wir gut vorbereitet waren, hat auch alles gut geklappt“, berichtet Kristina Otten-Korthaus, Schulleiterin in ständiger Vertretung am Städtischen Gymnasium Haan. Glücklicherweise hätte es bei den Testungen am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien nur sehr wenige Fälle gegeben – zusätzlich gab es bereits im Vorfeld einige Krankmeldungen, auch coronabedingt.
An der Städtischen Gesamtschule Haan gab es dagegen keinen positiven Fall. „Wir sind bereits Profis in Testungen“, erklärt Joana Lottner, Didaktische Leiterin. Da die Schule im Vorfeld einen Elternbrief rausgeschickt hatte, waren alle über den Ablauf informiert. Auch in der Gesamtschule gibt es vereinzelte Krankmeldungen, da sich Schüler derzeit in Quarantäne befinden. „Momentan haben wir jedoch keinen hohen Krankenstand“, erläutert Lottner.
An der Emil-Barth-Realschule, deren Betrieb im Schuljahr 2021/2022 ausläuft, waren die Testungen mit nur 82 Schülern der zehnten Klasse recht überschaubar. „Erfreulicherweise gab es bei uns keinen einzigen Fall“, berichtet die kommissarische Schulleiterin Martina Wirtz. Ohne Probleme liefen auch die Testungen am ersten Schultag an der Hauptschule „Zum Diek“. Ob es an der Schule positive Fälle gegeben hat, dazu wollte sich die Schule jedoch nicht äußern.