Anderes Format Seniorenbeirat will neuen Abfallkalender

Haan · Die Stadt hat angekündigt den Abfallkalender künftig nur noch als DIN-A4- Blatt sowie in digitaler Form zu erstellen. Nun erntet sie für diese Entscheidung Kritik.

Der Seniorenbeirat fordert ein neues Konzept für den Abfallkalender 2023.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Weil wichtige Sponsoren weggefallen waren, hatte die Stadt Ende vergangenen Jahres angekündigt, ihren beliebten Abfallkalender künftig nur noch als DIN-A4- Blatt sowie in digitaler Form zu erstellen. Das hatte heftige Kritik des Haaner Seniorenbeirats ausgelöst.

Der stellte daraufhin einen Antrag, der jetzt auf der Tagesordnung des Umwelt- und Mobilitätsausschusses am 20. Januar steht.

In dem Antrag heißt es wörtlich: „Die Verwaltung wird gebeten, bis Juni 2022 einen Vorschlag zu unterbereiten, ob und wie der bisherige oder veränderte Abfallkalender für 2023 wieder aufgelegt werden kann.“

Die bisherige Broschüre hatte alle praktischen Fragen rund um die Abfallentsorgung beantwortet, die Abfuhrtermine übersichtlich dargestellt und zeitweise sogar ein Gewinnspiel der Kreis-Abfallberatung sowie den Kehrplan der Straßenreinigung enthalten. Der Abfallkalender zählte zu einer der beliebtesten Lektüren im Stadtgebiet.

Deutliche Kritik an abgespeckter Form des Abfallplans

Entsprechend deutlich fiel die Kritik an dem Plan aus, ihn ab 2022 nur noch in deutlich abgespeckter Form zu produzieren. Als Grund hatte die Stadtverwaltung unter anderem angegeben, ausgerechnet der größte Werbetreibende habe schon 2020 mitgeteilt, dass er im Umweltkalender nicht mehr inserieren wolle. Auch die Verteilung werde nicht mehr gesponsert.

Ein zweiseitig bedrucktes Din-A4-Blatt soll das alte DIN-5-Heft dauerhaft ersetzen. Alle Abfuhrtermine sowie Sortierhinweise und Ansprechpartner werden dabei nach wie vor genannt. Die Verteilung an die Haushalte erfolge über die Post, hieß es aus dem Rathaus. Die Digital-Angebote sowie die App MyMüll bleiben.

Für den Haaner Seniorenbeirat ist das nicht genug: „Dieses Produkt der Verwaltung ist, mit Verlaub gesagt, das einzige, das wirklich in den Haushalten inhaltlich ankommt und teils mehrfach gelesen wird“, betont der scheidende Vorsitzende Karlo Sattler in dem Antrags-Schreiben, das auch das Angebot enthält, gemeinsam mit der Stadt nach Wegen zu suchen, den Kalender für die Zukunft zu retten. Denn: „Knapp die Hälfte der Menschen ab 60 hat keinen Internetzugang.“