Gastronomie in Haan Hier gibt es die zweitbeste Pizza Deutschlands

Haan · Tonino Pisano hat den zweiten Platz bei der deutschen Meisterschaft in Hamburg gewonnen. Pizzen nach Tonis Geheimrezept gibt es jetzt im „Arlecchino Plus“ in Haan.

Ein Meister seiner Kunst: Tonino Pisano backt in Haan Pizza.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die beiden wichtigsten Zutaten für seine ganz besondere Pizza, erklärt Tonino Pisano, sind „Amore“ und „Passione“ – Liebe und Leidenschaft. „Ich mache das einfach mit Herz“, sagt Pisano, der bereits Pizza bäckt, „seitdem ich in Sizilien aufgewachsen bin. Viele Familienmitglieder von mir können auch gut Pizza backen.“ Heute ist Pisano 53 Jahre alt und arbeitet im „Arlecchino Plus“ an der Kölner Straße in Haan. Dort gibt es jetzt die zweitbeste Pizza Deutschlands: „Toni“, wie er von seinen Kollegen und seinen zahlreichen Stammkunden genannt wird, hat bei der deutschen Meisterschaft im Pizzabacken den zweiten Platz erreicht.

Stolz zeigt er ein Foto auf seinem Handy, das ihn strahlend und laut ausrufend mit einem Pokal in Hamburg zeigt, wo die Meisterschaft stattfand. „Den Pokal bewahre ich zu Hause auf.“ Die Urkunde der deutschen Meisterschaft hängt gut sichtbar neben der Theke in der Pizzeria, die Inhaber Mustafa El-Yaghmouri im März 2023 übernahm und im Sommer vergangenen Jahres komplett kernsaniert hat. Die Pizzeria selbst gibt es schon seit 1990, seit der Sanierung im vergangenen Jahr sei aber alles größer, schicker und heller als zuvor, beschreiben El-Yaghmouri und seine Mitarbeiter.

Zentrum des Pizza-Restaurants ist der riesige Holzofen, für den zwei Kollegen von Toni gerade Holzscheite bringen. Eine Besonderheit, erklärt der Inhaber, backen die meisten Pizzerien sowohl in Haan als auch außerhalb doch mit dem Steinofen. Es ist kurz nach 17 Uhr, die Pizzeria hat an diesem Tag erst seit wenigen Minuten geöffnet. Dennoch sind die Pizzabäcker bereits gut beschäftigt, „wir haben einige Vorbestellungen“, berichten sie. 41 verschiedene Pizzen stehen auf der Karte, alle werden nun nach dem Rezept von Toni gebacken. Welche Zutaten außer „Amore“ und „Passione“ aber hineingehören, wird natürlich nicht verraten.

Tonino Pisano führte früher eine eigene Pizzeria in Solingen

Fest steht: Toni hat jede Menge Fans in Haan und nach Haan mitgebracht. Bis vor Kurzem hatte er eine eigene Pizzeria in Solingen, dies war aber nur ein kurzes Intermezzo. Die Gastronomie sei kein leichtes Geschäft, die Mieten und Energiepreise teuer, gutes Personal zu finden, sei schwer. Daher bewarb er sich als Pizzabäcker bei Mustafa El-Yaghmouri, „und ich habe ihn sofort eingestellt.“ So arbeitet Toni nun seit rund zwei Monaten in Haan. Zudem bietet er einen Partyservice an, wenn er nicht in der Pizzeria arbeitet. Dann fährt der Wahl-Solinger samt allem an Equipment, was er für das Pizzabacken braucht, für Feiern zu Veranstaltungsorten oder kommt zu den Kunden nach Hause.

Ein Mann kommt zur Tür der Pizzeria in Haan herein, er möchte für sich und weitere Gäste einen Tisch bestellen. Es ist ein ehemaliger Kunde aus Solingen, „natürlich kommen wir für Tonis Pizza auch hierher nach Haan“, sagt er. Auch aus Dortmund, Remscheid oder dem näheren Umland rufen Kunden an und fragen nach Tonis Pizza.

Die persönliche Lieblingspizza ist eine „Pizza Margherita“

Im Hamburg hat Toni die Jury mit folgender Eigenkreation überzeugt: Mortadella-Pizza mit Cherry-Tomaten, Pistazien und Burrata-Frischkäse sowie einer Soße aus gelben Tomaten, etwas Basilikum und Provolone, einem italienischen Hartkäse. Wer ihn allerdings fragt, was seine ganz persönliche Lieblingspizza ist, bekommt keine ungewöhnliche Kreation zu hören, sondern Folgendes: „Die Pizza Margherita. Das ist einfach die beste Pizza der Welt.“ Sein Geheimrezept für den Teig, dazu guter Mozzarella und gute Tomaten – mehr brauche es ihm zufolge nicht für die beste Pizza.

Ob er bei der nächsten Meisterschaft wieder antreten wird? „Auf jeden Fall, das ist geplant“, erklärt Tonino Pisano. Aufgeregt sei er in Hamburg nicht gewesen. „Ich habe einfach meine Pizza präsentiert, und das würde ich beim nächsten Mal wieder so machen.“ Dabei herrschte in Hamburg ganz schöner Zeitdruck: Nur 15 Minuten hatte jeder Teilnehmer Zeit, seine Pizza zu formen, zu belegen und zu backen. Auch international war Pisano übrigens schon auf Meisterschaften aktiv: Er ist Teil der deutschen Pizza-Nationalmannschaft.