Gemeindeleben in Haan Kirchenkino unterstützt drei Einrichtungen

Haan · Komödien, aber auch anspruchsvolle Filme werden einmal monatlich in Haan gezeigt. Das Orga-Team freut sich über die große Spendenbereitschaft des Publikums und unterstützt CVJM, SKFM und den Haaner Sommer.

Film ab beim ökumenischen Kirchenkino: Sina Lorenz-Schöppenthau, Jürgen Philippen, Christopher Florian und Thomas Berthold.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit 2019 organisiert das Kirchenkino-Team die monatlichen Filmaufführungen im Haus an der evangelischen Kirche in Haan. Jeden Monat wird ein ausgesuchter Film gezeigt. Dabei werden Spenden gesammelt, die die Kosten des Teams überschreiten. „In diesem Jahr haben wir einen besonders großen Spendenüberschuss“, freut sich Hans-Martin Huland, und Jürgen Philippen meint: „Dass wir solch einen großen Überschuss haben, hängt mit der Spendenfreudigkeit der Zuschauer zusammen.“ Zugleich sei es aber auch eine unmittelbare Resonanz auf die Auswahl der Filme.

„Nach dem Film gibt es für jeden noch ein Glas Wasser oder ein Glas Wein“, erzählt Philippen weiter. „Und dabei wird gerne noch über den Film diskutiert.“ Vor allem natürlich, wenn es ein anspruchsvoller Streifen mit einem tiefgehenden Thema war. „Die Spenden sind eine Rückmeldung der Begeisterung des Publikums“, ist Hans-Martin Huland sicher. Natürlich seien Komödien sehr beliebt, wobei das Kirchenkino-Team hier den Fokus vor allem auf französische Komödien legt. „Die haben eine Leichtigkeit, ohne dabei platt zu sein“, betont Jürgen Philippen. „Aber wir zeigen nicht nur Komödien, wir geben dem Publikum so manche harte Nuss.“ So sei der Film „Das Lehrerzimmer“ sehr gut angekommen und habe intensive Gespräche zur Folge gehabt. Genauso der südkoreanische Film „Parasite“. Dabei achtet das Kirchenkino-Team darauf, dass das Kinoprogramm nicht zu problemlastig wird, sondern möglichst ausgeglichen ist. „Wenn zwei anspruchsvolle Filme gezeigt wurden, muss wieder eine Komödie kommen“, erklärt Hans-Martin Huland.

Im vergangenen Jahr ist die Balance hervorragend gelungen. „Wir hatten sechs Komödien und sechs anspruchsvolle Filme“, sagt Jürgen Philippen. Im Dezember war das Kirchenkino sogar so voll besetzt, dass einige keinen Platz gefunden haben. „Wir haben hier zwar technisch nur einfache Mittel“, erklärt Hans-Martin Huland, „aber trotzdem eine tolle Atmosphäre.“ Das liegt zum einen an den offenen Räumlichkeiten, in welchen die Leute sich willkommen fühlen. Zum anderen am gemeinsamen Kinoerlebnis. „Die Leute verabreden sich fürs Kino“, weiß Jürgen Philippen.

Die gezeigten Filme stammen aus zwei Quellen. So gibt es eine Kooperation mit der Medienzentrale Köln und mit dem katholischen Filmwerk Frankfurt. Zwar darf das ökumenische Kirchenkino in Haan keine offensive Werbung machen, informiert aber über Rundbriefe und Netzwerke über die Termine. Dabei lässt sich das Team gerne mal äußerst kreative Filmtitel einfallen, um die Originaltitel nicht zu nennen. Nach dem Erfolg des vergangenen Jahres konnte das Kirchenkino-Team nun drei Einrichtungen mit dem überschüssigen Spendengeld unterstützen. Bisher gingen die Überschüsse an den CVJM und an den Haaner Sommer. In diesem Jahr kann sich erstmals auch der SKFM über eine Spende für die Tafel freuen. Jeweils 600 Euro bekommen die Einrichtungen in den nächsten Tagen aufs Konto.

Alle drei Institutionen wissen bereits, was sie mit dem Geld anfangen wollen. „Wir sammeln für die Aktion ‚Stark für die Jugend‘, um einen hauptamtlichen Mitarbeiter finanzieren zu können“, verrät Sina Lorenz-Schöppenthau, Vorsitzende des CVJM Haan. Seit 2004 muss der CVJM nämlich jedes Jahr 50 000 Euro an Spendengeldern zusammenbekommen, um die Jugendarbeit weiter wie bisher machen zu können. Barbara Wohlrab vom Vorstand des „Haaner Sommer“ sagt: „Wir werden das Geld in das Programm für die Kinder und Jugendlichen fließen lassen.“ Vor allem die Kinder dürfen beim Haaner Sommer immer wieder tolle Attraktionen genießen. Hubert Gering vom SKFM erklärt: „Wir werden die 600 Euro in den laufenden Betrieb der Tafel einspeisen.“ Allein für die Spritkosten müsse die Tafel jeden Monat rund 1000 Euro aufbringen. Dazu kommen Reparaturen an den Fahrzeugen. „Auch die Versicherung ist sehr teuer, weil wir keinen festen Fahrer angeben können.“

So sind die Spenden aus dem ökumenischen Kirchenkino in jedem Fall gut angelegt und das Kirchenkino-Team hofft auf ein erfolgreiches nächsten Kino-Jahr.