NRW Leselern-Verein löst sich auf

Haan · Nach rund zehn Jahren endet nun die Existenz des Vereins „Die Leselernhelfer“ in Haan. Einige der Mentoren machen im Verein „Du-Ich-Wir“ weiter.

Der Verein Du-Ich-Wir setzt die Arbeit in Haan fort. Gründer Dominik Adolphy liest Schülern vor.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Der Verein „Mentor – Die Leselernhelfer“ hat seine nunmehr letzte Mitgliederversammlung abgehalten. Schwerpunkt des Berichts durch den Vorstand war, dass dieser sich zurückzieht. Die Mitglieder haben einstimmig beschlossen, dass sich der Verein auflöst.

 Die Vorsitzende Gudrun Obermeier, Jürgen Hammerstein (2. Vorsitzender), Schatzmeisterin Lydia Dobras, Schriftführerin Ingeborg Stelzer und Beisitzerin Barbara Olbertz kandidieren nicht mehr. Da sich keine neuen Kandidaten für die Vorstandsposten gefunden haben, verlief die Wahl ergebnislos. Daraufhin folgt die Liquidation. „Wir waren fast alle schon Pensionäre oder Rentner, als wir den Verein gegründet haben und jetzt, nach elf Jahren aktiver Arbeit, müssen wir feststellen, dass viele von uns aus Altersgründen nicht mehr weitermachen werden“, berichtet der als Liquidator eingesetzte Jürgen Hammerstein, früher 2. Vorsitzender des Vereins.

Initiative hatte sich vor
elf Jahren gegründet

Die Freiwilligen-Initiative „Mentor- Die Leselernhelfer“ hatte sich vor elf Jahren gegründet. Dem Verein gehörten zeitweise bis zu 40 Leselernhelfer an, die den Lehrern an allen Haaner Grundschulen sowie an den weiterführenden Schulen zur Seite gestanden haben, in dem sie mit Kindern etwa einmal pro Woche das Lesen geübt haben. Ein bis zwei Schüler pro Ehrenamtler haben so eine individuelle Leseförderung erhalten. Der Verein war außerdem dem Bundesverband Mentor die Leselernhelfer angeschlossen.

Auch wenn es den Verein „Mentor – die Leselernhelfer“ in der Form so nicht mehr geben wird, ist für viele Mentoren noch nicht Schluss mit der Leseförderung. Hammerstein berichtete auch, dass die Mentoren aus dem sich auflösenden Verein nahtlos weitermachen können.

Sie finden ein neues organisatorisches Dach und eine Vereinsheimat in dem in Erkrath gegründeten Verein Du-Ich-Wir, der inzwischen auch in Haan tätig ist.

Das Ziel des Vereins ist „Du-Ich-Wir“ ist es, sprachliche Barrieren abzubauen, um Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund einen besseren Stand in Deutschland zu ermöglichen. Ursprünglich wurde der Verein 2015 in Erkrath gegründet. Inzwischen hat der Verein, der auch in Mettmann und neuerdings in Hilden tätig ist, sein Angebot erweitert, um auch Kindern mit pandemiebedingten Lernlücken dabei zu helfen, den schulischen Anschluss aufrecht zu erhalten. Dabei betreuen Ehrenamtliche Kinder im kostenlosen Einzelunterricht oder in Kleingruppen. Räume und Unterrichtsmaterialien werden vom Verein organisiert. „Mit unseren Mentoren bekommen unsere Kinder nicht nur Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch Freunde an die Seite gestellt, die für sie ein offenes Ohr haben“, erklärt Naoual Ben Moussa, die die Vereinsarbeit in Haan auf der Kaiserstraße 10 in den Räumen der Stadt Haan koordiniert.

„Damit findet sich leicht eine Schnittmenge von Interessen, Einsatzgebieten und Zielen, so dass die Betreuung von Schülern in Haaner Schulen auch zukünftig sicher gestellt sein wird. Es ändert sich nur der Verein, der die Organisation des Einsatzes der ehrenamtlich tätigen Mentoren übernimmt“, teilen Jürgen Hammerstein und Dominik Adolphy, Geschäftsführer von Du-Ich-Wir, jetzt in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Das Engagement der ehrenamtlich tätigen Leselernhelfer des Vereins Mentor ergänzt die Angebotspalette des Erkrather Vereins ideal“, betont Adolphy: „Wir freuen uns, wenn möglichst alle Leselernhelfer aus Haan weitermachen und übernehmen gerne die Vereinsarbeit, die im Hintergrund dafür nötig ist.“

Hammerstein sieht die Integration in den Verein „Du-Ich-Wir“ als eine glückliche Fügung, der selbe Gedanken werde somit in „zeitgemäßer Form und mit zeitgemäßer Medienunterstützung“ weitergetragen. Ziel sei es, Kindern und Jugendlichen das Lesen nahe zu bringen. „Wir ziehen uns jetzt zurück und freuen uns über das Engagement des jungen Erkrather Vereins“, teilt Hammerstein abschließend mit.