Haan will jetzt die Ehrenamtskarte
Stadtrat fasst auf WLH-Initiative den Grundsatzbeschluss. Die Verwaltung soll in der Sommerpause recherchieren.
Haan. Ohne das enorm große ehrenamtliche Engagement in Haan gäbe es weder einen „Haaner Sommer“, noch die Lesepaten, nicht die Kleiderkammer oder die Flüchtlingshilfe und vieles andere mehr. Bürgerschaftliches Engagement verdient Anerkennung und Würdigung. Auf Initiative der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) beauftragte der Stadtrat am Dienstagabend die Verwaltung, die Einführung der Ehrenamtskarte NRW vorzubereiten. Ende August soll die Diskussion fortgesetzt werden. Bis dahin hat die Verwaltung Zeit, noch Informationen zusammenzutragen.
Die Ehrenamtskarte ist Ausdruck der Wertschätzung für den großen ehrenamtlichen Einsatz der Bürger und verbindet diese Würdigung mit einem praktischen Nutzen. Menschen, die sich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr für das Gemeinwohl engagieren, ohne dafür entschädigt zu werden, können mit der Karte die Angebote öffentlicher, gemeinnütziger und privater Einrichtungen vergünstigt nutzen. 208 der 396 Städte haben sich der Initiative des NRW-Familienministeriums bisher angeschlossen. Aus der Nachbarschaft sind Erkrath, Heiligenhaus, Ratingen, Velbert und Monheim beteiligt.
Der Weg zur Ehrenamtskarte könnte sich für Haan wie folgt gestalten: Nach einem Beschluss würde Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke mit dem Familienministerium eine entsprechende Vereinbarung treffen.
Dann könnte vor Ort nach Partnern gesucht werden, die den Karteninhabern Vergünstigungen einräumen würden. Die Palette der Privilegien reicht vom ermäßigten Eintritt in Museen bis hin zum Rabatt beim Brillenkauf und vom Nachlass auf die VHS-Kursgebühr bis hin zum eigens kreierten Ehrenamts-Eisbecher.
„Wir könnten mit der Ehrenamtskarte NRW den Ehrenamtlern Danke sagen und ein Stück von dem zurückgeben, was sie in das Leben dieser Stadt einbringen“, merkte Meike Lukat (WLH) in der Diskussion an.
Tobias Kaimer (CDU) betonte, die Union wisse das Ehrenamt zu schätzen. Sein Fraktionskollege Rainer Wetterau fragte nach Kosten. Jochen Sack (GAL) schlug den Grundsatzbeschluss vor. Lars Reling, Sprecher des Familienministeriums, erklärte, außer dem Verwaltungsaufwand bei der Einführung entstünden der Stadt keine Kosten. Bei Unterzeichnung des Vertrages erhalte die Stadt einen Zuschuss von 1500 Euro. Der Aufwand für die Ehrenamtskarte NRW sei „mindestens kostenneutral, manchmal auch ein Plus“ — indem der Museumsbesucher mit Ehrenamtskarte zwar Rabatt erhalte, aber dafür noch andere Vollzahler mitbringe. „Viele Städte nutzen die Ehrenamtskarte auch als Instrument des Marketings und des Tourismus“, erklärte Reling.
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