Hildener Klinik hilft kostenlos verletzten Mädchen aus Angola
Der Unfallchirurg Dr. Hans Bayer-Helms hat Adelina (9) und Ermelinda (7) aus Afrika gratis operiert. Den Mädchen geht es gut.
Hilden. Adelina (9) und Ermelinda (7) sind gestürzt und haben sich am Bein verletzt. In Deutschland wäre die Verletzung rasch verheilt. Die beiden Mädchen leben aber in Angola. Dort herrschen andere Hygiene-Standards. Die banalen Unfälle hatten deshalb dramatische Folgen. Die Mädchen zogen sich eine Knochen- und Knochenmarksentzündung im Unterschenkel vor. Adelina wurde bereits in der Hauptstadt Luanda operiert — ohne Erfolg. Ermelinda aus der Provinz Bie hatte die bakterielle Infektion bereits seit drei Jahren. Als letzte Möglichkeit bleibt nur die Amputation. Die beiden Kinder hatten Glück. Das Friedensdorf International holte sie nach Deutschland. Das St.-Josefs-Krankenhaus in Hilden hat sie kostenfrei behandelt — und geheilt. Voraussichtlich im November können sie zu ihren Familien zurückkehren.
Dr. Hans Bayer-Helms ist Chefarzt der Unfallchirurgie. Der 56-Jährige behandelt seit mehr als zehn Jahren verletzte Kinder aus aller Welt für das Friedensdorf — ohne Honorar: „Ich habe selbst drei Kinder, 18, 16 und 12 Jahre alt. Für mich ist es eine Herzenssache, zu helfen. Als ich Adelina und Ermelinda im Mai zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich erschrocken. Sie sahen furchtbar aus: zum ersten Mal von zu Hause weg, zum ersten Mal geflogen, zum ersten Mal in einer deutschen Klinik.“ Bayer-Helms musste mehrfach operieren, konnte den beiden Mädchen aber helfen: „Sie werden wieder richtig gesund.“
Adelina und Ermelinda dürfen jetzt das Hildener Krankenhaus verlassen. Sie leben dann zusammen mit 150 anderen Kindern aus aller Welt im Friedensdorf in Oberhausen. In vier Wochen müssen sie sich noch einmal beim Arzt vorstellen. Bei ihrer Ankunft in Hilden haben sie als Erstes einen Trost-Teddy bekommen.