Haan Gemeinde will Sternenkinder-Ort
Haan. · Ob Haan ein Sternenkinderfeld erhält, ist noch nicht klar. Am Weltgedenktag im Dezember gibt es eine Andacht.
Wenn das schönste Erlebnis im Leben zum tragischsten wird: Sternenkinder sind un- oder totgeborene Kinder beziehungsweise Neugeborene, die bald nach der Geburt ableben. Das Thema ist in der heutigen Gesellschaft noch tabuisiert, doch mit kleinen Schritten wird auch dieses Tabu gebrochen. So ist das alljährliche „Weltweite Kerzenleuchten“ eine Aktion zum Gedenken an alle verstorbenen Kinder.
Pfarrer Frank Blankenstein hält auf dem Friedhof eine Andacht
Der Weltgedenktag erfolgt immer am zweiten Sonntag im Dezember. Auch die Haaner evangelische Kirchengemeinde möchte diesen trostreichen Gedanken des Erinnerns an ungeborene und totgeborene Kinder aufgreifen, wie die Presbyter Bernd Zippert und Gabriele Haage vom Gemeinde-Ausschuss für das Friedhofswesen berichten. In einer Andacht wird Pfarrer Frank Blankenstein am Sonntag, 8. Dezember, ab 18 Uhr in der Friedhofskapelle des evangelischen Friedhofs, Alleestraße, dieses Welttages der verstorbenen Kinder gedenken. Dazu sind alle Menschen eingeladen, die ein solches Sternenkind im Laufe ihres Lebens verlieren mussten. „An diesem Abend haben wir auch einen Ansprechpartner für Betroffene vor Ort“, informiert Zippert. Im vergangenen Jahr wurde in Hilden das Sternkinderfeld, eine Grabstelle auf dem Südfriedhof, angelegt.
Für Haan könnte ein ähnliches Projekt bald ebenfalls angegangen werden. „Der Vorschlag wurde bereits vorgebracht und der Friedhofsausschuss begrüßt den Gedanken“, bestätigt Presbyter Zippert. Allerdings benötige eine solche Gedenkstätte viel Platz, den die evangelische Kirchengemeinde nicht habe. Da jedoch die Stadt aktuell den Waldfriedhof umbaue und das Thema auf dem Schirm habe, werde der Ausschuss zunächst abwarten, ob die Stadt das Projekt realisiere. Pfarrer Frank Blankenstein bestätigt die Bedeutsamkeit des Themas. Die Nachfrage nach Orten, wo Eltern, die ein junges Kind verloren haben, ist da. Über den Weltgedenktag halte er eine Gedenkstätte für „eine gute Sache“. „Manche Menschen brauchen einen solchen Ort – ihn zu schaffen ist eine wichtige und lobenswerte Aufgabe.“