Haan Haaner schreibt für pflegende Angehörige

Haan . · Daniel De Paola gibt einen Leitfaden für Personen heraus, die Familienmitglieder pflegen.

Daniel De Paola hat ein Buch über ein Thema geschrieben, mit dem er sich auskennt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zum Schreiben seines Ratgebers „Wege weg vom Stress – Der Ratgeber für pflegende Angehörige“ nahm sich der Haaner Daniel De Paola mehrere einwöchige Auszeiten: Von seiner Agentur für die Vermittlung von 24-Stunden-Pflegekräften in Erkrath und auch von seiner Familie, die ihm den Freiraum gern ließ, weil sie wusste, wie wichtig ihm das Projekt war und ist. Damit befolgte der 43-Jährige selbst einen der zahlreichen, praktischen Ratschläge seines „Herzensprojekt“, wie er seinen Ratgeber bezeichnet.

„Ich wollte schon immer ein Buch schreiben. Und was lag da näher, als das Thema zu wählen, mit dem ich mich am besten auskenne“, so De Paolo, der sich vor einiger Zeit per Fernstudium zum Psychologischen Berater ausbilden ließ.

Sein dort erworbenes theoretisches Wissen verknüpfte er mit den praktischen Erfahrungen, die er im Umgang mit den Menschen sammelte, denen er für die Pflege 24-Stunden-Kräfte aus dem Ausland vermittelt. „Als ich zu recherchieren begann, welche Ratgeber es zu diesem Thema bereits gibt, war ich völlig erstaunt, dass es keinen einzigen gab. Und das, obwohl es geschätzt rund fünf Millionen Deutsche gibt, die einen Angehörigen pflegen“. Sein Anliegen sei es gewesen, „pflegenden Angehörigen einen Ratgeber an die Hand geben, der sie emotional mitnimmt und ohne erhobenen Zeigefinger Wege aufzeigt, wie sie sich entlasten ­können.

Und das, ohne schlechtes Gewissen dem zu Pflegenden gegenüber zu haben. Einer der wichtigsten Ratschläge ist daher auch: „Hilfe annehmen und sich ein Netzwerk schaffen, das entlasten und unterstützen kann“.

Ein Kapitel in seinem Ratgeber widmet Daniel De Paola pflegenden Frauen. Sie fordert er auf, alle Erfolge, ob kleine oder große, am Ende eines jeden Tages aufzuschreiben, um an Selbstsicherheit zu gewinnen. „Frauen sind viel kritischer mit sich als ­Männer. Indem sie visualisieren, was sie im Laufe eines Tages alles erledigt haben, wächst das Selbstvertrauen. Sie lernen, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und dann auch einzufordern, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben“, schreibt der Autor. Denn „Nein-Sagen“ und Pausen zu machen, da sei absolut nötig, wenn man einen Angehörigen zu Hause pflege, sagt Daniel De Paola. krue

(krue)