Coronavirus Krankenhaus setzt Sicherheitsdienst ein

Hilden/Haan. · Die Klinik will Ruhe in der Notaufnahme gewährleisten. Security soll auch Angehörige unterstützen.

Sicherheitsdienstmitarbeiter Güvenc Yilmaz empfängt ab sofort die Besucher des Hildener Krankenhauses. 

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Sowohl im Hildener St.-Josefs-Krankenhaus als auch im Haaner Krankenhaus Sankt Josef liegt zur Zeit jeweils ein Patient, der an dem Corona­virus erkrankt ist. Dies berichtete die für beide Kliniken zuständige Kplus-Gruppe. Man gehe davon aus, dass diese Zahl schon sehr bald ansteigen werde, sagte Sprecherin Cerstin Tschirner, „aber wir sind gut vorbereitet.“ Es herrsche eine Art gespannte Ruhe in der Belegschaft.

Gleichwohl hat die Kplus-Gruppe damit begonnen, in ihren Krankenhäusern jetzt Security-Personal einzusetzen. Auch dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, betont Tschirner. Jeweils ein Sicherheitsdienst-Mitarbeiter ist zunächst vorgesehen. Er soll unter anderem bei zu erwartenden Konflikten etwa in der Notaufnahme einschreiten. Nicht jeder behalte die Ruhe, wenn er warten müsse bis – je nach Symptomatik – entschieden sei, wie es für ihn weitergeht. Aber auch Angehörigen, die für die Patienten nur schnell ein paar wichtige Utensilien abgeben wollen, soll die Security helfen. Der Mitarbeiter könne die Sachen dann entgegennehmen und entsprechend weitergeben – immer vorausgesetzt, es sind keine ­Unmengen.

Die Zahl derjenigen, die noch immer versuchen, Patienten persönlich aufzusuchen, hat sich laut Tschirner aber ohnehin deutlich reduziert: „Wenn ich auf den Parkplatz schaue, ist er leer“, sagt sie. Zum Glück seien auch die Patienten, die sich noch auf den Stationen befinden, sehr verständnisvoll, auch wenn sie auf Besucher verzichten ­müssten.

Mehrere Dialysemaschinen und Beatmungsgeräte geordert

Die bereits angekündigte Bestellung weiterer Beatmungsgeräte ist inzwischen erfolgt, aber nicht nur die: „Wir haben gleichzeitig auch mehrere Dialysemaschinen geordert“, berichtet Cerstin Tschirner. Immerhin sei festgestellt worden, dass 40 Prozent aller Patienten, die beatmet werden müssen, parallel dazu auch eine Dialyse ­benötigen. Unklarheit herrscht allerdings noch über den Liefertermin: Wie bei fast allen Dingen, die in diesen Tagen im Gesundheitswesen angefordert werden, könne man nicht damit rechnen, „dass die Geräte morgen bereits vor der Tür stehen“. Da ist es gut zu wissen, dass alle wichtigen Utensilien für Hygiene und Schutz der Mitarbeiter zurzeit noch in ausreichender Zahl sowohl im Hildener als auch im Haaner Krankenhaus verfügbar sind, sei es nun Schutzkleidung oder auch Atemschutzmasken. Im Bereich Desinfektionsmittel habe man sich zudem etwas einfallen lassen, um den Nachschub sicherzustellen, sagt Tschirner: „Unsere Krankenhausapotheke stellt das Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis inzwischen selber her.” In Kanistern werde es an die Kliniken ausgeliefert.

Bislang sind nach Auskunft von Tschirner auch alle Ärzte und Pflegekräfte noch gesund. Ihr Einsatz könne gar nicht hoch genug bewertet werden, zumal eine ganze Reihe von ihnen ja auch Kinder habe, die momentan in Kleingruppen in Kitas und Schulen betreut werden. „Besonnen bleiben“ lautet das Motto, nach dem die Krankenhäuser in Hilden und Haan ihren Alltag organisieren. Diese Besonnenheit wünscht sich Tschirner auch von der Bevölkerung. Sie sagt: „Wir müssen auch weiterhin alles dafür tun, dass es bei uns nicht zu einer Entwicklung wie in Italien kommt. Jeder einzelne von uns kann helfen, so etwas zu ­verhindern.”