Haan Kirchen kümmern sich auch in der Krise
Haan. · Die evangelische Gemeinde Haan organisiert sich neu. Das beginnt bei den Konfirmanden.
Wie kann seelsorgerische Arbeit, die bekanntlich immer wieder von menschlichen Kontakten bestimmt ist, funktionieren, wenn es keinen Kontakt geben darf? Vor diese Herausforderung sehen sichin diesen Tagen viele Kirchengemeinden gestellt. Die evangelische Gemeinde in Haan hat reagiert und in einem Schreiben jetzt angekündigt, wie sie sich in den kommenden Wochen aufstellt, in denen die Corona-Krise auch weiterhin das öffentliche Leben lahmlegen dürfte. Dabei werden gleich mehrere für die Gemeinde wichtige Bereiche angesprochen:
Gottesdienste
Aus Präventionsgründen sind nicht nur alle Veranstaltungen, sondern ab sofort auch alle Gottesdienste, Andachten und die sogenannten Frühschichten (frühe Morgenandachten) abgesagt. „Bitte nehmen Sie das Angebot der Fernsehgottesdienste an“, sagt Pfarrerin Gabriele Gummel. „Außerdem versuchen wir gerade, Gottesdienste auf Youtube online zu stellen. Sobald das gelingt, informieren wir auf unserer Internetseite.“
Konfirmationen
Die Konfirmationen im Mai und Juni werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Pfarrer Christian Dörr und Jugendleiterin AstridOschmann werden die Eltern darüber brieflich informieren, heißt es in dem Schreiben. Ein neuer Termin solle mit entsprechendem Vorlauf bekanntgegeben werden, wenn wieder Gottesdienste möglich sind.
Neue Konfirmanden
Die Anmeldung zum Konfirmandenunterricht für die Konfirmanden aller drei Pfarrbezirke hätte am Dienstag, 31. März stattfinden sollen. „Aufgrund des Coronavirus werden wir zur Zeit kein gemeinsames Treffen halten“, sagt die Pfarrerin. „Trotzdem erbitten wir jetzt Ihre Anmeldung.“ Alle Jugendlichen, die bis zum 31. August diesen Jahres noch 13 Jahre alt werden und jetzt in der Regel die siebte oder achte Klasse besuchen, seien herzlich zum Konfirmandenunterricht eingeladen und würden angeschrieben. Geplant sei, Mitte Mai mit dem Unterricht anzufangen. „Ob sich das so verwirklichen lässt, ist zur Zeit ungewiss“, heißt es darüber hinaus. Sollte jemand keine Einladung erhalten haben, aber gerne teilnehmen wollen, könne er sich gerne schriftlich per E-Mail (siehe unten) an das Gemeindebüro wenden.
Kirche geschlossen
Die Kirchengemeinde hätte die Kirche gerne geöffnet. „Das ist uns leider untersagt worden, da sich auch dort Viren hätten sammeln können“, stellt Gabriele Gummel fest.
Seelsorge
Seelsorgerische Gespräche über Telefon sind mit den PfarrerInnen jederzeit möglich. „Bitte melden Sie sich einfach“, lautet die Einladung. Und sollte jemand nur den Anrufbeantworter erreichen, „sprechen Sie bitte darauf. Sie werden so zeitnah wie möglich zurückgerufen.“
Glocken
Zusammen mit der Katholischen Gemeinde läuten die Glocken jeden Abend um 19.30 Uhr für fünf Minuten. „Das Glockenläuten ist ein Zeichen der Verbundenheit mit den Kranken, und denen, die in Quarantäne sind“, versichert die Pfarrerin, „mit den vielen Helfern, mit allen Menschen, die von dieser Krise betroffen sind.“ Die Glocken laden zu einem gemeinsamen Gebet für alle Betroffenen ein.
Beerdigungen
Die Einschränkungen im Blick auf Versammlungen gelten auch für Beerdigungen. Beerdigungen können nur noch im Freien mit maximal zehn Personen stattfinden. Am Ende des Schreibens bittet Gabriele Gummel um Gottvertrauen: ,Leider müssen wir alle diese Entscheidungen so treffen, damit wir mithelfen, dass das Virus sich nicht weiter ausbreitet. Unser Leben, unsere Kontakte, unsere Lebendigkeit wird in den nächsten Wochen sehr eingeschränkt sein“, schreibt sie. Wichtig sei, „dass wir die Kontaktmöglichkeiten, die wir haben, nutzen: Miteinander telefonieren oder skypen, gute Ideen oder Rezepte per E-Mail austauchen, uns an den sprießenden Frühjahrsblumen und der Sonne erfreuen“. Wichtig sei auch, „einander zu helfen, wo es nötig und möglich ist“. Dann fügt sie hinzu: „Lassen Sie uns mit Gottvertrauen in die kommenden Wochen gehen. Bleiben Sie behütet!“