Haan Junge Menschen helfen beim Einkaufen
Haan/Hilden. · Die Jungsozialisten aus Haan und die Junge Union Hilden engagieren sich für Ältere.
Wenn alles so gelaufen wäre, wie ursprünglich geplant, dann säße Felix Blossey jetzt nicht in Haan fest, sondern wäre vermutlich mit seinen Freunden in Berlin unterwegs und würde sich schon auf die Weiterreise nach Tschechien freuen. Der gemeinsame Trip war nämlich schon seit längerem geplant. Dann kam jedoch das Coronavirus dazwischen – und seitdem ist auch bei dem 20-Jährigen nichts mehr so, wie es war.
„Es ist schon wirklich enorm, wie sehr das Virus den Alltag jedes Einzelnen verändert hat“, merkt Blossey an, und fügt dann nachdenklich hinzu: „Und da geht es nun wirklich nicht um meine Reisen.“ Eltern, die versuchen müssten, Betreuung für ihre Kinder zu organisieren, Polizisten oder Krankenpfleger, die tagtäglich ein hohes Risiko auf sich nehmen, um anderen zu helfen, die bereits erkrankt sind – „das alles ist in Zeiten von Corona gar nicht hoch genug zu bewerten“, findet Blossey.
Verunsicherte Leute rufen beim Vorsitzenden des Seniorenrats an
Mit Verunsicherung haben in diesen Tagen vor allem Senioren und hochbetagte Menschen in Haan reagiert. Wie der Seniorenbeirats-Vorsitzende Karlo Sattler in der vergangenen Woche sagte, vergeht kein Tag, an dem nicht besorgte Ältere bei ihm anrufen: „Die haben konkrete Sorgen, ob und wie sie ihre Einkäufe überhaupt noch erledigen können“, berichtete Sattler. Unsicherheit und teilweise auch Verzweiflung seien immer wieder zu spüren, vor allem bei denen, die keine Angehörigen haben.
Blossey und seine politischen Mitstreiter und Freunde, wollen jetzt so schnell wie möglich helfen. Die Jusos Haan & Gruiten bieten von Covid-19 gefährdeten Personen an, Einkäufe und Erledigungen für sie durchzuführen. Gerade weil das neuartige Coronavirus ist für ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen gefährlich sei. Wollen sie etwas tun um das Risiko einer Ansteckung für eben diese Gefahrengruppen zu minimieren Die Jusos bieten an, Einkäufe und Erledigungen für sie zu übernehmen.
„Wir haben so die Möglichkeit, gefährdete Menschen zu unterstützen und die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung für sie zu minimieren, da sie zum Einkaufen beispielsweise nicht mehr die Wohnung verlassen müssen“, sagt auch Max Plümacher (stellvertretender Vorsitzender der Haaner Jusos). Vorsitzender Martin Haesen fügt hinzu: „In Situationen, wie der jetzigen, ist eine generationenübergreifende Solidarität überaus wichtig.“
Kaum hatten sie ihre Idee im Internet auf der Plattform Facebook gepostet, kamen auch schon die ersten positiven Kommentare, wie Blossey berichtet, aber nicht nur das: „Innerhalb weniger Stunden hatten wir fünf konkrete Hilfsangebote von Leuten, die uns mit ihrem Auto unterstützen wollen, aber auch anderen, die die Einkäufe zu Fuß erledigen würden – sie alle wollen helfen.
Und auch die Jusos selbst, bei denen Felix Blossey als Kassierer im Vorstand sitzt, haben sich in Sachen Mobilität noch etwas einfallen lassen. „Wir haben ein großes Dreirad mit Transportkorb, das ist in der jetzigen Situation doch geradezu ideal“, findet der 20-Jährige.
Jetzt geht es darum, das Angebot der Hilfe so schnell wie möglich an die Betroffenen mitzuteilen. Daher sollen alle erdenklichen Kommunikationswege beschritten werden. Lob gibt es auch schon von Seiten der Stadtspitze. Bürgermeisterin Bettina Warnecke zeigte sich auf Anfrage unserer Redaktion sehr angetan. „Ich finde das super“, betonte sie, erweiterte das Lob aber auch gleich auf alle anderen, die sich im Moment ähnlich Gedanken machen, wie sie anderen helfen und sich in der Krise einbringen können: „Die Haaner stehen in diesem Tagen deutlich zusammen – das ist bei aller Sorge auch ein sehr schönes Zeichen“, freut sich die Bürgermeisterin. Um das Angebot der Jusos in Anspruch zu nehmen, haben Mitbürger die Möglichkeit, sich im Internet oder per Telefon unter 0163/2751293 bei Johan Hartung zu melden. Die Junge Union ist per E-Mail oder telefonisch unter der Rufnummer 0211/884290 zu erreichen.