In Zeiten von Corona Verein unterstützt ältere Nachbarn
Arrenberg. · Aufbruch am Arrenberg bietet Kontakte über Telefon und Einkaufshilfen an.
Antje Wiegand ist seit Anfang März Geschäftsführerin von Aufbruch am Arrenberg. Dank 250 000 Euro Fördergeldern der Postcodelotterie für das Klimaquartier Arrenberg konnte die auf zwei Jahre befristete Stelle eingerichtet werden. „Das ist mein Traum-Job“, betont die 55-Jährige. „Die vielseitigen Aufgaben machen mir sehr viel Spaß.“ Schon in den vergangenen fünf Jahren arbeitete die Interkulturelle Trainerin am Arrenberg – damals noch für einen anderen Arbeitgeber – und gab dort auch verschiedene Kochkurse. Sie ist Expertin für Asien und erklärt Geschäftsleuten und Privatinteressenten, welche Regeln in asiatischen Ländern herrschen und welches Verhalten dort völlig unüblich ist. Deshalb freut sie sich auch, in ihrer neuen Position mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammenzutreffen. Antje Wiegand ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.
Besonders wichtig ist es ihr, „Stereotypen entgegenzuwirken“ und die bunte Vielfalt am Arrenberg zu unterstützen. Da sie selbst früher Diskreminierung am eigenen Leib erfahren hat und auf zahlreichen Reisen über alle Kontinente unterschiedlichste Menschen kennen- und schätzenlernte, möchte sie vor allem den Respekt der Menschen untereinander fördern.
Als Geschäftsführerin von Aufbruch am Arrenberg koordiniert sie die verschiedenen Projekte und repräsentiert den Verein nach außen. Im Moment allerdings mussten erst einmal alle Veranstaltungen abgesagt werden. Also überlegten die Organisatoren Alternativen. „Wir wollen unsere Kapazitäten nutzen und die Menschen am Arrenberg so gut wie möglich unterstützen“, erklärt Antje Wiegand.
Deshalb richtet sie mit ihren Kollegen Erik Deer und Sven Engelhardt eine Hotline ein. Einerseits will das Team da sein, wenn jemand – etwa in Quarantäne – einfach mal reden möchte. Von 9 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 15 Uhr soll die Hotline besetzt sein. Die drei Arrenberger beantworten Fragen zum Coronavirus und den geltenden Einschränkungen im Alltag oder plaudern mit den Anrufern. Doch auch, wenn jemand nicht einkaufen gehen möchte oder darf, will Aufbruch am Arrenberg helfen. 2500 Flyer mit dem neuen Hilfsangebot will der Verein in den nächsten Tagen am Arrenberg verteilen. In den Sozialen Medien wirbt er ebenfalls dafür. „Wir wollen die Solidarität unter Nachbarn fördern – jetzt mehr denn je“, betont Antje Wiegand. Helfer stehen genügend bereit: In der frisch eingerichteten Whats-App-Gruppe „Klopapier & Nudeln“ sind bereits 40 Helfer Mitglied. Wer am Freitag die Flyer mit verteilen kann, ist ebenfalls herzlich willkommen.
Die Hotline ist unter der Telefonnummer 49 57 50 51 erreichbar. tah