Monheim Ein Baumberger Fest für Nachbarn
Monheim. · Beim „Schunkelnden Bürgerhaus“ begeistern Gruppen aus dem Viertel die Gäste.
In Baumberg ging am Samstag ordentlich die Post ab: Beim „Schunkelnden Bürgerhaus“ feierten 400 bunt verkleidete Jecken die fünfte Jahreszeit. Eine ganz besondere Karnevalsveranstaltung im Veranstaltungskalender, die von der eigenen Kreativität und Bühnenpräsenz engagierter Baumberger lebt.
Trotz bunter Karnevalshüte, lockiger Perücken, jeder Menge Schminke im Gesicht und fantasievollen Kostümen, erkennen sich die ankommenden Festbesucher gleich auf den ersten Blick. Sie tauschen Küsse und Umarmungen aus, freuen sich offenkundig auf die Begegnung, die ein stückweit erwartet war. Kein Wunder, treffen sich doch schon seit nunmehr 25 Jahren die Bewohner und Nachbarn des Stadtteils zur eigenen Karnevalssause im Bürgerhaus.
Arbeitsgruppe Baumberger Karneval setzt auf Familie
Während in Monheim die Große Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka) mit vierstelligen Besucherzahlen ein Jahr aufs andere neue Superlativen aufstellt, setzt die Arbeitsgruppe Baumberger Karneval (ABK) auf ein familiäres Ambiente. Das Motto lautet daher provokant „In Monnem weht rejiert, in Boomberg weht jefiert.“ Das Besondere am Baumberger Karneval“, sagt ABK-Pressesprecher Dag Sterzinger, „ist, dass wir bei unserer Programmgestaltung ausschließlich auf Baumberger Vereine setzen.“ Sport- und Traditionsclubs überlegen sich im Vorfeld einen Programmpunkt mit Tanz, Musik und Sketchen, üben und proben für längere Zeit, um ihre Performances dann einem gut aufgelegten närrischen Publikum im Bürgerhaus vorzustellen. Dass dabei nicht immer alles perfekt läuft, gehört dazu, wird von den Besuchern aber auch nicht erwartet. Sie kommen der Stimmung wegen – eine große Familienfeier. „Hier geht es um die Gemeinschaft“, sagt Besucherin Irmlind Finke. Sie ist seit vielen Jahren Mitglied im Baumberger Turn- und Sportclub (BTSC) und nun zum zweiten Mal beim Schunkelnden Bürgerhaus dabei. „Ich war letztes Jahr zum ersten Mal da, weil Vereinsmitglieder davon erzählten. Und es war so eine fantastische Stimmung, dass ich dieses Jahr gerne wiedergekommen bin.“
Die Formation „Non Plus
Ultra“ begeisterte die Gäste
Während die Hippegarde ihren letzten Tanz unter dem rhythmischen Beifall der Zuschauer performt, macht sich im hinteren Teil des Bürgerhauses die nächste Truppe bereit. Es ist die Formation „Non Plus Ultra“, die nach einer kleinen Auszeit wieder dabei ist. „Das sind unsere Vereinsmitglieder“, sagt Finke nicht ohne Stolz. „Ich bin gespannt, was sie diesmal vorbereitet haben.“ Mit lachsfarbenen Gymnastikbällen laufen sie im Takt zu bassreicher Stimmungsmusik durch den Saal. Die Besucher erheben sich von ihren Plätzen und klatschen. Die Akteure erkennen sie auf Anhieb, natürlich sind es Freunde, Nachbarn, Ur-Baumberger. Auf der Bühne tanzen sie heiter umher, zur Freude der
Zuschauer.
Auch die Boomberger Jungs sorgen für amüsante Momente. Die Gruppe, die sich vor einigen Jahren exklusiv fürs Schunkelnde Bürgerhaus gegründet hat, wird mittlerweile für diverse Veranstaltungen gebucht. Ein besonderer Höhepunkt des Abends wartet zu später Stunde: Karnevalsprinz Alex I und seine Prinzessin Sabi sind zu Gast. „Das freut uns besonders“, sagt Sterzinger, „denn Sabrina ist eine von uns, Geschäftsführerin der ABK und eine waschechte Baumbergerin.“