Haaner Spezialitäten für Eu
Gruitener Köche fahren auch in diesem Jahr zum Weihnachtsmarkt in die Partnerstadt.
Gruiten. 60 Kilogramm Bratwürste, 81 Kilogramm Kartoffeln, 15 Kilogramm Zwiebeln, 140 Liter Glühwein, 120 Liter Kölsch und 80 Liter Altbier — wenn die Gruitener Köche zum Weihnachtsmarkt nach Eu fahren, stimmt die kulinarische Ausstattung. Schließlich wollen die Männer — im vergangenen Jahr waren es vier plus weibliche Unterstützung — den Bewohnern von Haans französischer Partnerstadt auch an diesem zweiten Adventswochenende klassische Weihnachtsmarktsspezialitäten näher bringen.
„Fritz Köhler hat mich vor einigen Jahren gefragt, ob ich nicht mit nach Eu fahren wollte“, sagt Steffen Borth (69), einer der Gruitener Köche. „Damals fuhr ich noch mit Marlene Altmann.“ Die ersten beiden Jahre unterstützte Borth die CDU-Ratsfrau und engagierte Unterstützerin von Haans Städtepartnerschaften in ihrem Reibekuchenstand. Dann übernahm er mit seinen kochenden Mitstreitern den Stand mit den Bratwürsten.
„Wir verkaufen dort aber auch Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck und schenken an einem zweiten Stand direkt nebenan Glühwein, heißen Kakao mit Amaretto und auch den Butzelmann aus. Der ging im vergangenen Jahr richtig gut. Die Franzosen haben den sogar flaschenweise mit nach Hause genommen“, sagt der 69-Jährige. Überhaupt würden die Franzosen auf dem Weihnachtsmarkt anders essen als die Deutschen. „Das ist verrückt, aber die Franzosen essen nicht am Stand, sondern stellen sich ein Menü zusammen, das sie sitzend in einem großen Zelt verzehren“, sagt Borth. Oder aber sie kaufen bei den Deutschen zehn frische Bratwürste und braten sie zu Hause.
Die Currywurst, die die Gruitener Köche im vergangenen Jahr zum ersten Mal angeboten haben, wurde nur zögerlich angenommen. „Wir machen dafür natürlich auch die Soße selbst“, sagt Borth: „Die Jüngeren trauen sich da schon eher dran.“ Deshalb wird es sie auch diesmal geben.
Die Gruitener fahren gerne nach Eu. „Wir treffen dort alte Bekannte und unterhalten uns mit Händen und Füßen“, sagt Borth, der auch immer seine Frau mitnimmt. Sie spricht sehr gut Französisch und ist deshalb unter anderem für die Preistafel verantwortlich. „Aber die Franzosen geben sich Mühe und versuchen, sich auf Englisch mit uns zu unterhalten“, sagt Borth.
Die Vorbereitungen für ihre Fahrt nach Eu in zwei Wochen laufen bereits auf Hochtouren, die Einkaufs- und Packlisten sind zusammengestellt und ausgedruckt. Denn auch Lichterketten, Pappgeschirr, zwei Grills, Servietten, Gewürze, Pappbecher und vieles mehr müssen die Köche mitnehmen. Fritz Köhler kauft im Großmarkt ein, abgerechnet wird, wenn die Gruitener zurück sind. Ihren Gewinn stiften sie immer der Jugendstiftung Haan-Eu, die den Austausch von Jugendlichen und der Musikschule zwischen den Städten unterstützt. Steffen Borth: „1500 bis 1800 Euro sind immer drin.“