Hauseinbruch: Einbrecher schocken Ehepaar
Im Dezember wurde ein Ehepaar in seinem Haus überfallen und ausgeraubt. Am Donnerstag schlugen Diebe wieder zu.
Haan. Jeden Abend hat sich das Ehepaar in sein Schlafzimmer eingeschlossen. Seine Angst, noch einmal Einbrechern gegenüber zu stehen, war einfach zu groß. Denn die beiden über 80 Jahre alten Bewohner eines Einfamilienhauses an der Straße Am Kaisersbusch waren in den frühen Morgenstunden des 16. Dezember nicht nur von Einbrechern heimgesucht worden, der Hausherr war von einem der Männer auch geschlagen und mit einer Ladung Pfefferspray ins Gesicht so außer Gefecht gesetzt worden, dass er stürzte und sich leicht verletzte.
Den beiden Täter, die sogar das Telefonkabel gekappt hatten, gelang unerkannt die Flucht. Ihre Beute bestand aus Bargeld und zwei Handtaschen. In einer davon — das veröffentlichte die Polizei damals nicht — befand sich ein kompletter Satz Hausschlüssel inklusive eines Tresorschlüssels.
In den Tagen nach dem Einbruch ließ das Ehepaar alle Schlösser am Haus austauschen und wähnte sich in dem abgeschlossenen Schlafzimmer sicher. Ein Trugschluss, wie sich Donnerstagmorgen herausstellte. Gegen 4.45 Uhr hörten die Bewohner wieder Geräusche aus dem Wohnzimmer im Erdgeschoss und alarmierten umgehend die Polizei.
Wie schon im Dezember drangen Unbekannte durch die rückwärtige Terrassentür in das Haus ein. Diesmal waren sie zu dritt und hatten ein konkretes Ziel. „So ein rigides Vorgehen von Einbrechern kenne ich auch nicht“, sagt Polizeisprecher Frank Sobotta, denn das Trio zögerte nicht lange, sondern brach noch vor dem Eintreffen der Polizei die von innen verschlossene Schlafzimmertür auf. „Die Bewohnerin wollte gerade an der Tür lauschen, da kam ihr diese schon entgegen“, sagte Sobotta.
Zwei der Männer stellten sich drohend vor dem Paar auf, während der dritte die Schlafzimmerschränke durchsuchte und deren Inhalte herausriss. Laut Polizei forderte er mit einem alles andere als akzentfreien Deutsch einen Hinweis auf den Tresor. „Wo Safe?“, soll er die Senioren gefragt haben. Die nannten ihm ohne zu Zögern den Standort des 60 mal 40 Zentimeter großen grau-silbernen Metallschranks mit Zahlenschloss und Schließzylinder, den die Einbrecher kurzerhand mitnahmen. Als die Streifenwagen vor dem Haus hielten, verschwanden die Täter über das rückwärtige Grundstück in der Dunkelheit.
„Die schienen zu wissen, dass es in dem Haus einen Safe gab“, sagte Sobotta. „Das vermuten die Kollegen, weil die Einbrecher so gezielt danach gefragt haben.“ Das würde bedeuten, dass zwei von ihnen bereits an dem ersten Einbruch beteiligt waren und ihnen dabei der Tresorschlüssel in die Hände gefallen ist. Über den Inhalt des Safes macht die Polizei keine Angaben.
Das Ehepaar sei körperlich nicht verletzt worden. „Aber unsere Mitarbeiter vom Opferschutz kümmern sich um die Betroffenen“, sagt Sobotta und fügt hinzu: „Wir bieten Hilfe an oder vermitteln beispielsweise auch Hotelzimmer, wenn die Bewohner nach solch einem Überfall nicht in ihrem Zuhause bleiben wollen.“